Kurzbiogramme der Leipziger Missionare

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Bilder mit Leipziger MissionarInnen

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Quelle

Die Angaben stammen aus Karteikarten sowie aus "Personalien der Missionare und Missionarsschwestern der Evangelisch-lutherischen Mission zu Leipzig bis 1936. Zur Hundertjahrfeier zusammengestellt von Johannes Hofmann, Missionssenior i. R." 


Friedrich Karl Bauer

Geboren am 24.01.1876 in Neuulm in Bayern, studierte Theologie in Erlangen und Berlin, war ein Jahr lang Privatvikar in Nördlingen-Baldingen, von 1899 bis 1901 Pfarrvikar in Kemmoden, widmete sich ab Januar 1902 in Leipzig dem Studium des Tamulischen, der Philosophie usw., wurde am 12.10.1902 nach Indien abgeordnet, erwarb an der Philosophischen Fakultät in Leipzig noch den Grad eines Dr. phil., kam nach Coimbatore, übernahm im Frühjahr 1904 Erode, verheiratete sich am 21.10.1904 mit Fräulein Schmidt, übernahm im Februar 1905 Madras, am 1909 Chidambaram, 1914 die Leitung des Lehrerseminars in Tranquebar, musste nach Ausbruch des 1. Weltkrieges im November 1915 mit dem Schiff "Golconda" Indien verlassen und wurde Reiseprediger in Wolfratshausen bei München, 1921 Pfarrer in Lendershausen, Unterfranken, bis 1926, war ab 1925 Berufsarbeiter der Leipziger Mission für Bayern und wurde am 24.10.1926 wieder nach Indien verabschiedet und in Tranquebar stationiert, kehrte Anfang 1932 in die Heimat zurück und trat in den bayrischen Pfarrdienst, war von 1932 bis 1945 Pfarrer in Hersbruck, dann trat er in den Ruhestand. Er starb dort am 12.02.1959 im Alter von 83 Jahren.


Heinrich Beisenherz

Geboren am 01.02.1844 in Waldeck Sachsenberg in Waldeck, wurde 1861 in das Leipziger Missionsseminar aufgenommen, legte am Nikolaigymnasium zu Leipzig das Maturitätsexamen ab, genügte während des Sommers 1866 seiner Militärpflicht, studierte Theologie an der Universität Leipzig und bestand das Kandidatenexamen, wurde am 08.06.1870 (mit Zucker und Grahl) abgeordnet, landete (mit diesen) am 19.11.1870 in Madras, lernte in Mayavaram die Sprache und half in der Schule, erhielt Judika 1871 die Station Negapatam zur Pflege, siedelte Anfang 1872 nach Negapatam über, verheiratete sich am 04.12.1872 mit Frl. Luise Daudey, übernahm im Mai 1874 während Hobuschs Abwesenheit dessen Geschäfte in der Druckerei und als Rechnungsführer und zog nach Tranquebar, zog August 1874 nach Cuddalore, um Tindivanam zu versorgen, von November ab auf Cuddalore selbst und daneben von August 1875 bis Ende Januar 1876 auf Madras, zog im Juni 1876 nach Vilupuram, verlor alle seine Kinder durch den Tod, 1877, kam 1878 auf Urlaub in die Heimat, reiste im Oktober 1879 nach Indien zurück, übernahm Porayar, 1881 Tochter geboren im März 1885 Chidambaram, kam August 1887 auf Urlaub nach Deutschland, mit Missionar Reichardt reiste er Ende August 1889 nach Indien zurück, trat nach Missionar Schäffers Tod 1890 in den Kirchenrat ein und übernahm die Verwaltung der Kasse und die Oberaufsicht über die Tranquebarer Gemeinde, übernahm im Oktober 1891 Porayar, wurde am 01.01.1912 pensioniert, zog nach Kodaikanal, wo er auch die Kriegsjahre verlebte, verlor dort am 21.06.1919 seine Frau, musste 1920 Indien verlassen und kam am 30. August in Hamburg an, starb am 18.01.1922 in Dobia (Reuß).


David Bexell

Geboren am 24.8.1861 in Barnarz in Schweden, studierte Theologie in Lund und Leipzig, wurde 1887 ordiniert (damals war sein Vater schon 78 Jahre alt), am 1.6.1887 (mit Meyner, Rüger u. Nähter) nach Indien abgeordnet, landete (mit den Genannten) am 30.8.1887 in Tuticorin, wurde Missionar Sandegren in Madura beigegeben, übernahm im Februar 1889 den Nordbezirk von Madura und nahm im November Wohnung in Dindigul, reiste im November 1892 zu einem viermonatlichen Urlaub nach Schweden, wurde im April 1893 in Coimbatore stationiert, verheiratete sich am 3.10.1894 mit Frl. Ruth Alff, reiste im April 1899 in Heimaturlaub, im September 1900 wieder nach Indien zurück, übernahm Pudukotah, reiste 1909 in Heimaturlaub, kehrte Herbst 1910 nach Indien zurück u. wurde in Madura stationiert, wurde 1913 Superintendent der schwedischen Diözese, übernahm im Oktober 1915 die Leitung der ganzen Tamulenmission, musste diese aber am 10.10.1916 auf Verlangen der Regierung wieder abgeben (an Dr. Heuman[n]), ging von Madras nach Pudukotah (während Dr. Heuman nach Trichinopoly ging und den Vorsitz im Missionskirchenrat übernahm), war 1921/22 beurlaubt, übernahm, zurückgekehrt, Coimbatore, wurde am 14.01.1927 als Nachfolger des † Dr. Heuman[n] zum Bischof der Ev.-luth. Tamulenkirche gewählt und am 28.02.1928 von Bischof Dr. Rodke in Tranquebar geweiht, ging 1932 in Heimaturlaub nach Schweden, weihte 1933 D. Johs. Sandegren als seinen Nachfolger im Bischofsamt und trat in den Ruhestand, starb am 05.07.1938 in Tirupattur und wurde in Coimbatore begraben. (Augenoperation, Schlaganfall und Lungenentzündung. Miss.Bl. 1938,216ff., 242ff., 299 300ff.) N.B.: Am 01.06.1937 feierte er sein 50jähriges Abordnungsjubiläum. Im Januar 1938 vermachte er noch der Tamilenkirche ein großes Geschenk in der Übersetzung des Andachtsbuches des württenbergischen Biblizisten und Schülers von Albrecht Bengel, Magnus Friedrich Roos (1727-1803) ins Tamilische! Seine Witwe, Frau Ruth Bexell, ist am Dienstag, den 21.02.1961, heimgegangen. Die Beerdigung fand am 3. März 1961 in Uppsala statt. (Nach einer Nachricht von der Schwedischen Kirchenmission vom 24.02.1961, gez. A. Ternström.)


Hermann Beythan

Geboren am 29.05.1875 in Teichel bei Rudolstadt, trat Ostern 1895 in das Missionsseminar ein, absolvierte Ostern 1901, war zunächst Vikar in Flachstöckheim bei Börssum und wurde dann am 13.10.1901 nach Indien abgeordnet. Mitte Februar 1902 kam er in Tranquebar an, erhielt Anfang 1903 die Verwaltung der Station Erode und wurde darauf nach Madras versetzt, um an der Fabriciusschule zu helfen. Er übernahm 1904 Panrutti, 1905 Kumbakonam und 1907 Chidambaram. Im Juli 1909 ging er in Heimaturlaub und schied schließlich im Herbst 1909 aus dem Missionsdienst aus, um Medizin zu studieren und anschließend Missionsarzt zu werden. Er schrieb zwei Bücher: Was ist Indien, 1942. Praktische Grammatik der Tamilsprache, 1943


Anders Blomstrand

Geboren am 19.12.1822 in Wexiö in Schweden, war von 1846 bis 1855 theologischer Dozent an der Universität Lund, wurde 1849 ordiniert und versah neben seiner akademischen Tätigkeit das Amt eines Geistlichen am Krankenhaus in Lund und in einer Landpfarre, wurde am 03.06.1857 in Leipzig St. Nicolai nach Indien abgeordnet, landete am 12.01.1858 in Madras, mit vier anderen Missionaren, verwaltete im Sommer 1858 Tranquebar und half am Seminar, verheiratete sich am 03.09.1859 in Madras mit Frl. Eleonore Kelber, war eifriger Übersetzer, pflegte von August 1860 bis Mitte Februar 1863 Porayar, widmete sich darauf wieder literarischen Arbeiten und pflegte die Station Manikramam, verlor am 05.09.1869 seine Frau, musste von Februar 1870 bis 1872 (bei Döderleins Gemeinde) das Seminar übernehmen, arbeitete in Tranquebar, Manikramam und am Seminar, übernahm 1876 bei Handmanns Abreise wieder die Leitung des Seminars und zog nach Porayar, zog Anfang 1878, als Ihlefeld die Leitung des Seminars übernahm, wieder nach Tranquebar, wurde am 05.06.1879 D. theol. von Kopenhagen, kehrte April 1885 leidend in die Heimat zurück, starb am 17.10.1887 in Schweden. (Miss.Bl. 1887,369ff). Sein Sohn Missionar Joh. Theodor Sev. B. Missionar.


Ernst Leberecht Dachselt

Geboren am 15.1.1857 zu Wurgwitz bei Kesselsdorf in Sachsen, lernte als Tischler in Tharandt, trat 1879 in das neu errichtete Missionsseminar ein, wurde am 31.05.1885 in Leipzig ordiniert, am 27.05.85 (mit 5 anderen) nach Indien abgeordnet, landete (mit diesen) am 31.07.1885 in Madras, wurde Missionar Gehring in Pudukotah beigegeben, übernahm 1886 die Station, verheiratete sich am 20.9.1887 in Trichinopoly mit Frl. Elisabeth Gehring aus Teichel, übernahm März 1889 (bei Gehrings Heimreise) Trichinopoly, reiste Mitte März 1896 in Heimaturlaub, kehrte nach Indien zurück u. übernahm im Oktober 1897 Chingleput, verwaltete ab Herbst 1899 (nach Wannskes Heimkehr) auch Bangalore mit, übergab am 18.1.1901 Bangalore an Reichardt, Anfang März 1901 Chingleput an Große und übernahm Trichinopoly, kam im April 1907 auf Urlaub in der Heimat an, schied, den Tropen nicht mehr gewachsen, aus der Mission aus und trat 1908 in den sächsischen Kirchendienst, wurde am 01.04.1927 emeritiert, starb am 12.02.1935 in Dresden.


Georg Raphael Dworkowicz (Sulzberger)

Die Großeltern hießen Sulzberger und lebten in der Schweiz (Siehe Lebenslauf). Geboren am 14.8.1871 in Warschau, trat am 17.9.1889 in das Leipziger Missionsseminar ein, bestand am 21.12.1892 das Abgangsexamen, widmete sich darauf der speziellen Vorbereitung für den Missionsdienst in Indien, war von Ostern 1893 ab ein Jahr lang Vikar bei Pastor Weicker in Cammin (Pomm.), wurde am 08.04.1894 in Breslau ordiniert, am 16.5.1894 (mit Paul Handmann) abgeordnet, landete (mit diesem) am 29.9.1894 in Tuticorin, wurde Missionar Beisenherz in Porayar beigegeben, wurde Anfang 1896 nach Madras versetzt, übernahm 1898 die Station Aneikadu, verheiratete sich am 11.10.1898 mit Frl. Maria Rothermal aus Karlsruhe, hatte 1900 seinen Wohnsitz in Kumbakonam, siedelte März 1901 nach Wiruttasalam über, übernahm im Sommer 1901 Chidambaram, verlor am 06.03.1904 seine Frau, kehrte Herbst 1904 in die Heimat zurück, schied Mitte 1905 gesundheitshalber aus dem Missionsdienst aus, nannte sich später Sulzberger-Wüscher, war Pfarrer i. Wildberg bei Zürich, verstarb am 18.02.1959 in Winterthur/Schweiz (nannte sich später Sulzberger und war Pfarrer in Wildberg bei Zürich).


Matthäus Ellwein

Geboren am 06.03.1864 zu Heilbronn in der Krim, trat Ostern 1886 in das Leipziger Missionsseminar ein, wurde am 17.5.1891 in Leipzig ordiniert, am 20.5.1891 (mit Freche, Gäbler, R. Schomerus u. Zehme) abgeordnet, reiste (mit Zehme) am 30.5.91 nach England, fuhr am 28.8.91 (mit seinen 4 Mitabgeordneten u. a.) von London nach Indien ab, landete am 26.09.1891 in Madras, war zuerst in Trichinopoly, wurde Ende Mai 1892 nach Dindigul versetzt, verheiratete sich am 14.10.1896 mit Frl. Hedwig Hofstätter aus Augsburg, reiste Frühjahr 1903 in Heimaturlaub, kam im Oktober 1904 wieder in Indien an und übernahm Negapatam, übernahm am 04.09.1907 Kumbakonam, traf Ende Februar 1914 auf Heimaturlaub in Augsburg ein, war von Januar 1915 bis Februar 1918 Vikar im Diakonissenhaus in Augsburg, ab 02.04.1918 Pfarrverweser, später Pfarrer in Woringen bei Memmingen, starb am 16.2.1934 daselbst.


Arthur Fehlberg

Geboren am 02.01.1878 in Carwitz in Hinterpommern, lernte als Kaufmann und trat im September 1895 in das Leipziger Missionsseminar ein, wurde Vikar in Bromberg, empfing ab Ostern 1902 noch Unterricht in der tamulischen Sprache und im Englischen in Leipzig, wurde am 21.05.1902 in der Thomaskirche nach Südindien abgeordnet, kam am 27.09.1902 in Tranquebar an und übernahm Mitte 1903 die Verwaltung der Station Dindigul. Er verheiratete sich am 21.10.1904 mit Gertrud Falbe aus Leipzig, verwaltete bis Januar 1914 Tiruwallur, übernahm Coimbatore im Januar 1914 und blieb dort bis November 1915, bis er wegen Ausbruch des 2. Weltkrieges in die Heimat gebracht wurde. Er wurde Pfarrverweser in Steppach bei Bamberg und kam im Herbst 1916 in der gleichen Stellung nach Kelheim, im Oktober 1919 als Werbearbeiter der Mission in Hamburg stationiert. Am 01.10.1921 wurde er Pastor der evangelisch-luthersichen Gemeinde in Insterburg und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Er wirkte als zweiter Pfarrer an der Lutherkirche in Glauchau, trat 1928 in den sächsischen Kirchendienst, war Pfarrer in Großdeuben-Markkleeberg, siedelte nach Kirchberg in Sachsen ins Pfarrhaus seines Sohnes über. Er verstarb 81-jährig am 06.02.1959.


Helene Frenkel

Geboren am 10.01.1873 in Kleinwolmsdorf, Sachsen, wo ihr Vater Pfarrer war, bestand 1898 in Droyssig bei Zeitz das Lehrerinnenexamen, war von Oktober 1898 bis März 1899 in Leipzig zur Erlernung der tamulischen Sprache, von Ostern bis Pfingsten 1899 im Diakonissenhaus in Neuendettelsau, um vor allem Krankenpflege zu lernen, wurde in Indien in Madura stationiert, siedelte 1900 nach Tanjore über, erkrankte in den ersten Monaten 1902 an Gehirntyphus, reiste deswegen im Januar 1903 krankheitshalber in die Heimat zurück und schied 1905 aus dem Missionsdienst aus. Sie trat in den heimatlichen Schuldienst und arbeitete 1912 als heimische Berufsarbeiterin auch wieder im Dienst der Mission. Am 1. Juli 1932 trat sie in den Ruhestand. Schwester Helene Frenkel starb am 25.12.1955.


Luise Frölich

Geboren am 30.04.1902 in Tranquebar, Tochter des Missionars Richard Fröhlich, kam im April 1905 nach Deutschland, reiste Ende 1927 zu ihrem Vater nach Madras, trat 1930 in den Missionsdienst ein für Senanaarbeit, übernahm (unter Beibehaltung ihrer Senanaarbeit) bei dem Heimaturlaub von Schwester Magdalene Matthes die Leitung der Mädchenschule in Madras im Mai 1935, reiste im Mai 1936 in den Heimaturlaub, kehrte am 09.11.1937 von Bremen aus nach Indien zurück und trat nunmehr in den vollen Missionsdienst, Ankunft in Colombo am 29.11.1937, wurde im Januar 1938 nach Pandur versetzt und übernahm die Frauen-Mission im Pandur-Distrikt, traf am 10.06.1940 in Venedig ein, war im Reisedienst, vornehmlich im Braunschweiger- und Hannover-Lande, tätig, wurde am 17.12.1950 am Herbstmissionstag ebd. 6 h in der Nikolai-Kirche nach Indien zum Missionsdienst in und um Kumbakonam an Frauen und Jugend abgesandt, fuhr im August 1959 auf Heimaturlaub nach Braunschweig zurück. Am 30. August 1960 wieder nach Indien abgereist mit Schwester Hildegard Klein, kam im Mai 1965 auf Urlaub, reiste am 25.11.1965 wieder nach Indien und kehrte 1969 endgültig nach Deutschland zurück in den Ruhestand nach Hildesheim, verstorben am 11.05.1989 im Altersheim des Marienstifts.


J. H. Richard Frölich

Geboren am 13.12.1868 in Hannover, studierte Theologie in Greifswald, Leipzig und Erlangen, bestand die 1. theologische Prüfung März 1891 in Wolfenbüttel, wurde am 10.10.1891 in das Leipziger Missionshaus aufgenommen, bestand Juli 1892 die 2. theologische Prüfung in Wolfenbüttel, wurde am 11.09.1892 in Wolfenbüttel ordiniert, am 18.9.1892 abgeordnet in der Johanniskirche Leipzig, kam am 25.10.1892 in Tranquebar an, nachdem er am 19.10. in Tuticorin gelandet war, war zuerst bei Missionar Beisenherz in Porayar, half beim Unterricht im Seminar, wurde Anfang 1894 nach Negapatam versetzt, verwaltete Frühjahr 1895 Mayavaram, verheiratete sich am 17.10.1895 mit Frl. Luise Schanz, Tochter des Missionars Hugo Schanz, kehrte Februar 1896 nach Negapatam zurück, wurde am 01.10.1898 nach Tranquebar versetzt, wurde April 1900 stellvertretender Seminardirektor, wurde Mitglied des Kirchenrats, übergab am 01.03.1905 das Seminar an Meyner und reiste in Heimaturlaub, kam im September 1906 wieder in Indien an und übernahm die Station Tanjore, trat Frühjahr 1911 an Rügers Stelle in Villupuram, traf am 28.04.1914 auf Heimaturlaub in Deutschland ein, war von 1914 bis 1925 in Kötzschenbrode angestellt als 4., zuletzt 3. Geistlicher der Diakonissenanstalt in Dresden, wurde Ende 1924 D. theol. h. c. von Leipzig, wurde am 21. September 1925 im Missionshause nach Indien verabschiedet, zunächst in den Dienst der Schwedischen Kirchenmission, bekam seinen Wohnsitz in Madras, übernahm den Hauptunterricht in der Theologenklasse (Gurukul), eröffnet am 16.07.1927, wurde bei der Heimkehr des Propst Meyner Frühjahr 1931 Vorsitzender des Missionsrats und erhielt den Titel Senior, kehrte im Mai 1936 nach Deutschland zurück.  Am 21.11.1948 nach kurzer Krankheit in Braunschweig heimgegangen! Diakonisse Hanna Fröhlich starb am 15.08.1953 im Marienstift in Braunschweig nach einer Operation. Frau Luise Fröhlich starb am 16.08.1953 im Altersheim des Marienstifts in Braunschweig. Fräulein Margarete Fröhlich † Mai 1971 in Bethel (Miss.Bl. 1939,19).


Harald Frykholm

Geboren am 27.1.1879 in Njurunda in Schweden, studierte Theologie in Upsala von 1896 bis 1899, war zunächst im Pfarrdienst tätig, widmete sich in den Jahren 1901 und 1902 englischen, tamulischen und Sanskrit-Studien in England und Deutschland, Lizentiatenexamen. Er wurde am 06.08.1902 in Upsala nach Indien abgeordnet, war erst in Pudukotah und kam dann nach Aneikadu. 1908 wurde er nach Tirupatur versetzt, 1909 nach Pudukotah, siedelte 1910 wieder nach Tirupatur über, 1915 nach Tranquebar, wo er sich um das Seminar und die Druckerei kümmerte. 1919 kam er nach Bangalore und 1921 nach Pudukotah versetzt. 1922 wurde er Präsident der TELC, 1929 nach Dindigul, wurde schließlich in Palladam stationiert und arbeitete auch in Coimbatore. 1925 bis 1929 war er verantwortlich für die Highschool und das Hostel in Pudukotah und Distrikt-Missionar. 1933 übernahm er wieder Palladam, außerdem als Distrikt-Missionar Coimbatore von 1931 bis 1935, verantwortlich auch für die evangelistische Ausbildung der Frauen und als Supervisor der Industrieschule in Dindigul. 1935 wurde er noch Superintendent der CSM. Er erkrankte und musste im Oktober 1935 nach Schweden zurückkehren. Er starb am 05.04.1937 in Upsala.


Gustav Hermann Gäbler

Geboren am 19.09.1867 zu Dornhennersdorf bei Zittau, erlernte die Weberei, trat Ostern 1885 in das Missionsseminar ein, wurde am 17.05.1891 in Leipzig ordiniert, am 20.5.1891 (mit Ellwein, Freche, R. Schomerus u. Zehme) abgeordnet, reiste am 28.08.1891 (mit den Genannten u. a.) von London nach Indien, landete am 26.9.91 in Madras, wurde zuerst in Coimbatore stationiert, Juni 1893 nach Wiruttasalam versetzt, verheiratete sich am 02.10.1894 mit Frl. H. Buckan aus Dresden, verlor seine Frau am Karfreitag 1897 (starb an Malaria), kam April 1899 in Heimaturlaub, verheiratete sich am 11.09.1900 mit Frl. Else Thomä aus Gevensleben in Braunschweig, (geb. am 17. Juni 1878) übernahm Ende 1900 die Stationen westlich von Madras und wohnte zuerst in Madras, übernahm im April 1901 von Kabis die Station Triwallur, trat am 25.5.1906 in den Missionskirchenrat ein und wurde dessen Sekretär in Tranquebar, ging Frühjahr 1910 in Heimaturlaub, landete am 9.10.1911 wieder in Indien, wurde wieder Sekretär des Kirchenrats, und zwar in Madras, wohin der Kirchenrat verlegt war, siedelte im Sommer 1914 nach Villupuram über, wurde am 17.01.1916 Kriegsgefangener, im Frühjahr 1916 "repatriiert" und auf der Golconda heimbefördert, kam am 17.06.1916 auf deutschen Boden, übernahm vikarisch das Pfarramt in Stützengrün i. Erzg., starb daselbst am 03.05.1918. (Lebenslauf Miss.Bl. 1918,125ff). Seine Witwe wurde am 01.10.1918 Mitarbeiterin im Missionshaus an der Frauen-Mission, lehrte Englisch im Seminar, trat am 31.12.1940 in den Ruhestand, starb am 07.12.1943 in Dresden.


Paul Gäbler

Geboren am 25.12.1901 in Trivallur (Indien), Sohn des Missionars Hermann Gäbler, kam 1908 nach Deutschland, besuchte in Braunschweig höhere Schulen studierte Theologie in Leipzig von Michaelis 1920 bis Ostern 1924, bestand im Februar 1924 das 1. theologische Examen, war Lehrer am Missionsseminar von Ostern 1924 bis Ostern 1925, war von 1. Mai bis 08.08.1925 zu Sprachstudien in England, bestand im Oktober 1925 das 2. theologische Examen in Dresden, wurde am 18.10.1925 in Leipzig ordiniert, am 25.10.1925 nach Indien abgeordnet, landete 11.12.1925, war die ersten Wochen in Coimbatore, von Januar bis November 1926 in Kodaikanal, von Dezember 1926 bis Juni 1931 in Madras (seit 01.02.1928 selbständig), verheiratete sich am 10.2.1928 in Mayavaram mit Frl. Elisabeth Paul (Tochter des † Missionsdirektor Paul), wurde im Juli 1931 nach Pattukkottai versetzt, kam im April 1933 auf Heimaturlaub in Deutschland an, machte am 02.05.1935 in Leipzig sein Lizentiatenexamen, reiste am 21.05.1935 von Genua aus wieder nach Indien, wurde Leiter des Religionslehrerseminars in Trichinopoly, wurde bei der Heimkehr von Senior D. Frölich nach Deutschland Vorsitzender des Missionsrats und erhielt den Titel Senior; er trat sein Amt am 18. 04.1936 an. Paul Gäbler † 3.10.1972 (Nachruf Ährenlese 1972 Heft 4 + Leipziger Mission; Ahmednagar 1940,100 1941,17ff.; Kotagiri 1940,130- 51)


Wolfgang Gerlach

Nachruf von Johannes Wagner in der Ährenlese Nr. 2, 1984:
 

"Wolfgang Gerlach, geboren am 06.10.1910 als dritter Sohn im Pfarrhaus in Radeberg/Sa., kam schon als Junge mit den Eltern nach Dresden-Heidenau und besuchte von dort die Schule. Schon früh wurde sein Interesse an der Mission geweckt, und bald stand sein Berufsziel fest: Missionar werden. April 1930 trat er ins Missionsseminar in Leipzig ein, machte 1934 sein theologisches Examen und wurde nach einer Vikariatszeit im Jubiläumsjahr 1936 von Professor Sommerlath in der Nikolaikirche abgeordnet nach Indien. Die zwei Jahre Sprachschule verbrachte er in Madras, Kodaikanal und Tanjore, legte Im Oktober 1938 sein zweites Sprachexamen ab und heiratete am 07.11.1938 die Lehrerin Esther Weidenkaff aus Plauen. Es war ihm nur eine kurze Zeit auf seiner Station Tanjore vergönnt. Im September 1939 wurde er mit den anderen Missionaren von den Engländern interniert, kam über die Lager Ahmednagar, Deolali und das Familienlager Satara mit seiner Frau erst im Dezember 1946 nach Deutschland zurück.

© LMW
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Im April 1947 übernahm er das Pfarramt in Jößnitz/Vogtl. In der Hoffnung, wieder nach Indien zurückkehren zu können, war er 1951/ 1952 wieder in der Leipziger Mission als Werbemissionar beschäftigt und kam, nachdem sich diese Hoffnung zerschlagen hatte, nach Karl-Marx-Stadt, wo er die vierte Pfarrstelle übernahm. Von seiner letzten Pfarrstelle in Euba bei Karl-Marx-Stadt, ging er nach Erreichung der Altersgrenze in den "Tätigen Ruhestand", stets bereit zu Vertretungen, Missionsstunden und -predigten. Am 11.04.1984 rief Gott seinen treuen Knecht, unseren geliebten Freund und Bruder, heim in sein ewiges Reich.
 

Wolfgang Gerlach war, so kurz sein Wirken in Indien auch war, von ganzem Herzen Missionar. Auf der Kanzel und im Vortragssaal bei seiner notwendigen Nebenbeschäftigung als Bahnangestellter, bei seinen vielen Reisen, überall legte er Zeugnis ab von dem, was sein Leben erfüllte. Er war ein Mann des Gebetes und der Gemeinschaft. Das bezeugten bei seiner Trauerfeier nicht nur die zahlreichen Amtsbrüder, sondern auch die vielen Gemeindeglieder, die aus seinen früheren Gemeinden gekommen waren. Stellvertretend durfte ich als Leipziger Dankesgrüße ausrichten auch von vielen Gemeinden und Einzelfreunden. Ich habe es getan mit dem Wort Jesu aus den Abschiedsreden: "Ihr habt nun Traurigkeit. Aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen."

 Wolfgang und Esther Gerlach haben drei Töchter, die zwischen 1947 und 1951 geboren wurden.


Alwin [Allwin] Gehring

Geboren am 09.02.1853 in Teichel Scheibe (Thür.) trat Oktober 1868 in das Leipziger Missionsseminar ein, bestand Frühjahr 1872 am Nikolaigymnasium das Abitur, studierte an der Leipziger Universität u. bestand Frühjahr 1876 das 1. theologische Examen, genügte seiner Militärpflicht in Leipzig, wurde am 22.02.1877 (mit Pamperrien und Kabis) in Rudolstadt ordiniert, am 23.05.1877 (mit denselben und Bruder Zietzschmann) nach Indien abgeordnet, landete (mit ihm) am 09.10.1877 in Madras, vertrat kurze Zeit den Missionar in Madras und half dem Missionar Wannske in Mayavaram, übernahm Anfang 1879 Kumbakonam und erhielt Ende des Jahres auch Yerkaud, verheiratete sich am 25.11.1879 in Madras mit Frl. M. Eyber, übergab im Herbst 1881 Kumbakonam an Wannske und ging nach Rangoon, kehrte Ende 1883 nach Madras zurück und übernahm im März 1884 Pudukota, im April 1886 Trichinopoly, sandte Frau und Sohn 1888 nach Deutschland, kam im Juni 1889 auf Urlaub in die Heimat, traf im Oktober 1890 wieder in Indien ein, wurde Direktor des Seminars in Porayar und Mitglied des Kirchenrats, musste im Mai 1897 seine Frau wegen Krankheit in die Heimat senden, ging im April 1900 in Heimaturlaub, reiste im November 1901 nach Indien zurück (ohne seine Frau), vertrat von Frühjahr 1902 an bis Oktober 1903 den beurlaubten Propst, visitierte Rangoon im März 1903, schied im April 1904 aus dem indischen Missionsdienst (da seine Frau nicht nach Indien zurück konnte, wurde in den heimatlichen Werbedienst berufen und nahm seinen Wohnsitz in Erlangen, siedelte im August 1910 nach Leipzig über, um die Herausgabe des Leipziger Missionsblattes zu übernehmen, verlor am 15.01.1911 seine Frau (Miss.Bl. 1911,64), 1913 nach Handmanns Tod wird er zum Senior ernannt, trat im Frühjahr 1920 in den Ruhestand und siedelte nach Hartenstein über, blieb Mitglied des Missionskollegiums bis 1927 (50 jähr. Jubiläum seiner Aussendung), starb am 22.04.1936 in Hartenstein.


Eva von Gernet

Geboren am 15.09.1869 auf dem Gut Sellenküll in Estland (Vater Rittergutsbesitzer), bestand 1887 das staatliche Lehrerinnenexamen in Reval, war von 1892 - 94 in Destädt bei Braunschweig als Gouvernante tätig, hielt sich dann wieder in Reval auf, wurde 1905 für den Missionsdienst in Indien angenommen, schiffte sich am 19.09.1905 in Genua (mit den Schwestern E. Schüler u. Eina Karberg u. a. nach Indien ein, kam im Oktober in Tranquebar an, wurde in Mayavaram stationiert, kam 1907 nach Porayar, bestand im Oktober 1907 ihr Sprachexamen, war von April 1908 bis Februar 1909 in Coimbatore, von August 1928 bis Januar 1930 in Kumbakonam, sonst immer in Mayavaram, Heimaturlaub hatte sie von März 1911 bis September 1912, von Juli 1920 bis Dezember 1921, von März 1932 bis Januar 1934, wurde im Juni 1932 pensioniert, reiste im Februar 1934 wieder nach Indien, um die Aufsicht über die Mädchenschule in Porayar zu übernehmen, übergab sie 1936 an Frl. Hübener und trat wieder in den Ruhestand, kehrte nach Europa zurück und traf am 17.08.1937 in Genua ein, ins hallische Altersheim nach Schwetz a. d. Weichsel gekommen, von dort vor den Russen geflohen im Frühjahr 1945 nach Oliva b. Danzig. Das Heim dort im April aufgelöst, am 17.05.1945 an Erschöpfung u. Darmerkrankung heimgegangen (laut Brief von Herrn Pastor von Holst an Schwester Brigitte Schlau).


Gustav Theodor Göttsching

Geboren am 01.08.1863 zu Meerane in Sachsen, war Seminarist im Fletscherschen Seminar in Dresden, trat 1879 in das Missionsseminar ein, wurde am 27.05.1885 (mit 5 anderen) nach Indien abgeordnet, am 31.05.1885 in Leipzig ordiniert, landete (mit 5 anderen) am 31.07.1885 in Madras, wurde Missionar Päsler in Tanjore beigegeben, übernahm (bei Wannskes Urlaub) Ende März 1887 die Station Kumbakonam, wurde Oktober 1888 (bei Wannskes Rückkehr) nach Aneikadu versetzt, verheiratete sich am 27.05.1890 mit Frl. Elisabeth Wannske, übernahm Frühjahr 1893 (bei Wannskes Versetzung nach Bangalore) Kumbakonam, reiste im September 1894 in Heimaturlaub, übernahm nach seiner Rückkehr wieder Kumbakonam (März 1896), verwaltete ab Frühjahr 1899 auch Trichinopoly und wohnte dort, übergab am 15.03.1901 Trichinopoly an Missionar Dachselt, sandte im November 1903 seine kranke Frau nach Deutschland, besuchte im Sommer 1904 Penang in Hinterindien, übergab am 27.03.1905 Kumbakonam an Miss. Beythan u. ging in Heimaturlaub, kam Ende März 1907 nach Indien zurück und übernahm die Station Trichinopoly, wurde Herbst 1915 mit der Golconda in die Heimat gebracht, erstattete am 16.01.1916 in der Nikolaikirche zu Leipzig Bericht, übernahm am 01.05.1916 vikarisch die Gemeinde Sachsgrün, wurde (nach bestandenem 2. Examen) am 10.07.1921 Pfarrer in Schönberg bei Brambach, und erhielt mit dem gleichen Tage seine Entlassung aus dem Missionsdienst. Er starb (seit 1929 Emeritus) in Dresden am 02.05.1933 (Miss.Bl. 1933,166.). Seine Witwe starb am 06.09.1943 in Großhartmannsdorf bei Freiberg i. Sa.


Walther Graefe

Geboren am 30.07.1900 in Leipzig-Lindenau (Vater Kaufmann), studierte nach dem Besuch des Realgymnasiums neuere Sprachen an der Universität Leipzig, trat im Januar 1921 in das Missionsseminar ein, bestand Frühjahr 1925 das Abgangsexamen, war von März 1925 bis Februar 1926 Lehrvikar bei Pfarrer Dr. Hohenberger in Brand bei Marktredwitz, widmete sich dann dem Studium des Sanskrit, der Religionswissenschaft und der Philosophie an der Universität Leipzig, wurde am 31.10.1928 in Leipzig ordiniert, am 04.11.1928 abgeordnet, promovierte am 22.11.1928 zum Dr. phil., landete am 29.12.1928 in Colombo, besuchte die Sprachschule in Kodaikanal, wurde in Shiyali stationiert, siedelte am 15.02.1933 nach Chidambaram über, verheiratete sich am 20.04.1934 mit Frl. Irmgard Kopp, traf im Mai 1936 mit seiner Frau auf Heimaturlaub in Deutschland ein, kehrte mit seiner Frau im September 1937 nach Indien zurück und landete dort Ende des Monats; wieder in Chidambaram, wurde nach Ausbruch des 2. Weltkrieges im Juli 1940 interniert in verschiedenen Lagern bis Februar 1946, blieb in Indien, in Mysore-City, nach Freilassung, verließ die Mission Ende 1950 aus inneren Gründen, zog nach Bangalore, erteilte Unterricht und hielt Vorlesungen für Studenten, starb plötzlich am 16.11.1955 an Herzschlag dort.

Irmgard Graefe geb. Kopp

Geboren am 12.06.1904 in Chemnitz, bestand Ostern 1924 das Abiturientenexamen an der städt. Studienanstalt in Chemnitz, lernte hierauf Kranken- und Säuglingspflege, trat im September 1924 in die Liebenzeller Mission ein, bestand Ostern 1926 die staatl. Lehramtsprüfung für Lyzeen u. Mittelschulen, trat im Oktober 1928 in den Schwesternkursus in Leipzig ein, wurde am 22.05.1929 nach Indien abgeordnet, reiste im Dezember 1929 von Genua aus nach Indien, wurde in Kumbakonam stationiert, 1931 nach Porayar versetzt, verheiratete sich am 20.04.1934 mit Missionar Walther Graefe in Chidambaram, Mai 1936 Heimaturlaub,  im September 1937 Senana-Arbeit und Mädchenschule in Chidambaram, Juli 1940 bis Februar 1946 interniert, dann Mysore-City, ab 1950 in Bangalore.


Wilhelm Johannes Grosse

Geboren am 08.03.1871 in Markranstädt, studierte Theologie 1891 -  95 in Leipzig und Rostock, bestand Ostern 1895 das 1. theologische  Examen in Leipzig, genügte seiner Militärpflicht in Dresden, trat Ostern 1896 in das Missionshaus in Leipzig ein, bestand Mai 1897 das 2. theologische Examen in Dresden, wurde am 30.05.1897 in Kötzschenbroda ordiniert, am 10.06.1897 abgeordnet, war zuerst bei Faktor Männig in Tranquebar, siedelte 1899 zu Miss. Zehme in Mayavaram über, übernahm 1900 (bei Zietzschmanns Urlaub) die Arbeitsschule in Erukatantscheri, verheiratete sich am 11.10.1900 mit Frl. Maria Bergmann aus Niederlößnitz, erhielt Frühjahr 1901 die Station Chingleput, wurde Herbst 1902 nach Shiyali versetzt, übernahm im Sommer 1903 (nach Schads Austritt) Cuddalore u. Panrutti, ging Januar 1906 in Heimaturlaub, trat Herbst 1907 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Missionsdienste aus, trat in den sächs. Kirchendienst, starb am 2. November 1931 in der Heilanstalt Alt-Scherbitz.


Lothar Haupt

Geboren am 21.9.1909 in Graudenz (Vater Lagerverwalter), kam mit seinen Eltern 1920 nach Braunschweig, war Konfirmand von Brutzer, erlangte dort in der Knaben-Mittelschule das Zeugnis der "Mittleren Reife", war ein Jahr lang in der Anstalt der Inneren Mission in Neuerkerode bei Braunschweig tätig, trat Ostern 1928 in das Missionsseminar ein, bestand Ostern 1934 die Abschlussprüfung, war Hilfsgeistlicher in Dresden-Gruna bis Ostern Oktober 1935, wurde dort am 14.7.1935 ordiniert, nahm im August 1935 an einem Tropenkursus in Tübingen teil, wurde am 10.11.1935 (mit Weinert und zwei Schwestern) nach Indien abgeordnet, landete am 29.02.1936 in Colombo, wurde in Trichinopoly stationiert, bestand im Februar 1938 das zweite tamulische Sprachexamen in Tranquebar, leitete die Knabenschule in Tranquebar nach Missionar Röders Abreise, verheiratete sich mit Frl. Margarete Gottschalk, kurz nachdem sie am 28.02.1938 in Colombo eingetroffen war, Hochzeit 01.03.1938, trat Mitte Mai 1939 die Heimreise nach Deutschland mit seiner Frau an, trat in den sächsischen Kirchendienst und übernahm das Pfarramt Schönheide im Erzgebirge ab 15.06.1939, wurde im Juni 1957 als Pfarramtsleiter der Philippuskirche in Leipzig-Lindenau gewählt und am 21.07.1957 in dies Amt eingewiesen. verstorben am 21.03.1983 in Quesitz bei Leipzig. 


Heinrich Paul Handmann

Geboren am 07.03.1869 in Trichinopoly, studierte Theologie in Leipzig und Erlangen von 1889 bis 1893, trat im September 1893 in das Missionshaus ein, bestand Frühjahr 1894 das theologische Examen in Dresden und wurde daraufhin am 16.05.1894 nach Südindien abgeordnet, verstarb bereits kurze Zeit nach der Ankunft in Indien am 12.10.1894 in Porayar.


Otto Richard Handmann

Sohn des Missionars Richard Handmann, wurde am 09.06.1875 in Porayar in Indien geboren, studierte Theologie in Erlangen, Greifswald und Leipzig, wirkte zuerst als Vikar in Ispringen, trat 1899 in das Leipziger Missionshaus ein und wurde am 06.06.1900 nach Indien abgeordnet und zuerst in Chingleput stationiert, wurde im Frühjahr 1902 Sekretär des Kirchenrats und Leiter der Seminarkostschule in Tranquebar, übernahm am 01.10.1902 die Zentralschule in Shiyali, erhielt 1903 die Oberaufsicht über die Station Shiyali, verheiratete sich am 08.10.1903 mit Charlotte Lenk und wurde 1911 in Dindigul stationiert. Im November 1914 kam er in Kriegsgefangenenschaft und wurde in Ahmednagar interniert, bis er im Frühjahr 1916 nach Deutschland zurückgelangte und auf seinen Antrag aus dem Missionsdienst entlassen wurde und in den sächsischen Pfarrdienst trat, wurde 1927 Missionsinspektor des Sächsischen Hauptmissionsvereins, führte das Amt bis Juli 1935 und trat wieder ins Pfarramt zurück in Lampertswalde bei Großenhain in Sachsen, seit 01.10.1948 dort im Ruhestand. Am 23.2.1956 ist er verstorben.


Maria Handmann geb. Stricke

Schwester, geboren am 05.09.1906 in Madras als Tochter des Missionars Otto-Richard Handmann, kam mit drei Jahren nach Deutschland, legte Michaelis 1922 in der höheren Mädchenschule in Meißen die Reifeprüfung ab, besuchte ein Jahr lang die höhere Handelsschule in Meißen, war von 1926 bis 1927 als Lehrerin im Leipziger Diakonissenhaus tätig, besuchte von 01.10.1927 ab die Krankenpflegeschule im Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt, bestand dort Ostern 1929 die staatliche Krankenpflegeprüfung, arbeitete bis Oktober 1929 im dortigen Operationssaal, war von 1. Januar bis 31.12.1930 im deutschen Institut für ärztliche Mission in Tübingen und wurde in der Tübinger Universitätsfrauenklinik zur Hebammenschwester ausgebildet, nahm vom 15. April bis 01.08.1931 am Schwesternkursus im Missionshause und im August 1931 am Tropenkurs in Tübingen teil, war vom 01.09.1931 bis zum 10.04.1932 zu geburtshilflicher Arbeit in einer Privatklinik in Hagen i. W. tätig, wurde am 18.05.1932 nach Indien abgeordnet, landete am 10.10.1932 in Colombo, wurde in Madras stationiert, übernahm im Dezember 1933 die Webschule in Mayavaram, verheiratete sich am 19. Nov. 1937 mit Herrn C. Stricke in Agra und schied damit aus dem Missionsdienst aus, lebte 1972 in Neuseeland.


Richard Heimer

Geboren am 29.09.1871 in Zschopau in Sachsen, wurde Lehrling in einer chemischen Fabrik, trat Ostern 1889 in das Missionsseminar ein, bestand das Abgangsexamen am 28.03.1895, war Vikar bei P. Anthes in Crispendorf bei Schleiz, wurde am 02.06.1893 (1. Pfingsttag) in Leipzig durch Sup. D. Pank ordiniert, wurde am 05.06.1895 (mit Johansson) nach Indien abgeordnet, landete (mit diesem) am 10.10.95 in Colombo und kam am 16.10. in Tranquebar an, war zunächst in Erode, wurde Ende 1896 zu Missionar Schad nach Tanjore gesandt, im Herbst 1897 wurde ihm Pudukotah übertragen, verheiratete sich am 12.10.1898 mit Frl. Martin, siedelte Ende Oktober 1900 nach Erode über, ging Januar 1903 in Heimaturlaub, schied Sommer 1904 aus gesundheitlichen Gründen aus der Mission aus, starb am 15. Mai 1936 in Wernigerode als Pfarrer i. R. (Miss.Bl. 1936,227.)


Karl Ludwig Heller

Geboren am 26.12.1885 in Leisnig (Kaufmannssohn), absolvierte das Progymnasium in Leisnig 1902, trat Ostern 1902 in das Missionsseminar ein, bestand März 1907 das Abgangsexamen, war von 1907-1908 Lehrvikar bei Pfarrer Braun in Oberaltertheim in Unterfranken, wurde am 08.06.1908 in Mittweida (dem Wohnort seiner Eltern) ordiniert, am 10.6.1908 abgeordnet, landete am 11.10.1908 in Tuticorin, wurde in Cuddalore stationiert, wurde bei Missionar Brutzers Versetzung nach Madras im Mai 1909, Verwalter der Station Cuddalore unter Missionar Rügers Oberleitung, übernahm im Dezember 1910 die Station Cuddalore selbständig, wurde im Frühjahr 1911 (bei Schulz' Urlaub) mit der Leitung der Industrieschule in Erukatantscheri beauftragt, verheiratete sich am 12.10.1911 mit Frl. Selma Braun (geb. 25.9.1889) aus Oberaltertheim, Ufr.) in Mayavaram, übernahm im Oktober 1912 die Station Chidambaram, wurde Anfang Januar 1916 in Ahmednagar interniert, im Frühjahr 1916 mit der 2. Golconda heimbefördert, wurde am 30.07.1916 Pfarrvikar in Zwota, am 25.07.1920 Pfarrer daselbst, kehrte 1927 nach Indien zurück (Abfahrt von Genua am 22.1.), und übernahm die Station Pandur, reiste Frühjahr 1935 in Heimaturlaub (Ankunft in Genua 15.4.), kehrte 1936 mit seiner Frau nach Indien zurück, (Abfahrt von Genua 17. 11.), wurde 1936 nach Trankebar versetzt und zum Mitglied der Schulkommission ernannt, übernahm Anfang Februar 1937 wieder den Posten des Rechnungsführers in der indischen Mission, im 2 Weltkrieg wieder Internierung, danach Wiederaufnahme der Arbeit,  nach seinem 69. Geburtstag im Jahre 1955 für immer nach Deutschland zurückgekehrt und in Bayern geblieben, im Reisedienst tätig, ging am 06.09.1966 ins Feierabendhaus der Rummelsberger Anstalten, Frau Selma Heller verstarb am 09.12.1982 ebenfalls in Rummelsberg.


Walter Hellinger

Geboren am 28.6.1905 in Glösa bei Chemnitz (Vater Maschinenmeister), lernte als Maschinenschlosser und bestand die Gesellenprüfung, trat am 24.06.1924 in das Missionsseminar ein, bestand Ostern 1930 die Abgangsprüfung, war bis Dezember 1930 Lehrvikar bei Pfarrer Turtur in Feldkirchen bei München und nahm dazwischen im August 1930 an einem tropenmedizinischen Kursus in Tübingen teil, stand von Januar 1931 bis April 1932 im Werbedienst der Leipziger Mission, wurde am 16.05.1932 in Einsiedel ordiniert, am 18.5.1932 (mit Schw. Maria Handmann) nach Indien abgeordnet, landete am 10.10.1932 in Colombo, wurde zuerst in Trivellore, 1933 in Shiyali stationiert, übernahm am 10.09.1934 die Station Shiyali und die Leitung der dortigen Zentralschule, verheiratete sich am 14.04.1934 mit Fräulein Elfriede Maskus in Mayavaram, traf am 18.08.1939 mit seiner Frau auf Heimaturlaub in Genua ein (Siehe neues Aussendungsbuch), 1939 - 1950 in Deutschland, Ausreise 1950 Sirkali, 1961 Rückkehr in kirchlichen Dienst, gestorben 10.05.1990.


Elfriede Hellinger geb. Maskus

Verheiratete sich am 14.04.1934 mit Walter Hellinger in Mayavaram, ab 18.08.1939 in Deutschland, Ausreise 1950 nach Sirkali, 1961 Rückkehr nach Deutschland.


Auguste Hensolt

Geboren am 19.06.1864 in Gunzenhausen als Tochter eines Pfarrers, besuchte das Lehrerinnenseminar in Memmingen und bestand 1882 das Abgangsexamen, trat am 29.09.1883 in die Diakonissenanstalt in Neuendettelsau ein, war als Probeschwester zuerst am Rettungshaus in Neuendettelsau, dann an der Kinderschule in Thurnau tätig, wirkte von 1887 bis Anfang Juli 1895 als Lehrerin an der Klosterschule in St. Marienberg bei Helmstedt, wurde am 18.09.1895 in Neuendettelsau nach Indien abgeordnet, übernahm am 01.08.1896 die Mädchenschule in Tanjore, siedelte im Januar 1902 nach Trichinopoly über, um dort eine Mädchenindustrieschule zu eröffnen, übernahm die Mädchenschule und Gemeindepflege in Madras, wurde 1909 an die Mädchenschule in Tanjore versetzt, schied im Sommer 1912 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Missionsdienst aus und trat in den Dienst ihres Mutterhauses zurück. Sie starb am 06.06.1923 in Neuendettelsau.


Aurelie Herget

Geboren am 27.06.1872 in Niederdorf im Erzgebirge, wo ihr Vater Lehrer war, absolvierte von 1890 bis 1891 einen Kursus im Kleinkinderlehrerinnenseminar in Dresden. Sie übernahm die Leitung der Amalienschule in Altenburg und trat Ostern 1893 in das Dresdner Diakonissenhaus ein, wurde 1896 als Diakonisse eingesegnet und arbeitete 3½ Jahre im Krankenhaus in Meißen und übernahm im Oktober 1900 die Leitung des Stadtkrankenhauses in Bischofswerda. 1903 siedelte sie ins Luisenstift in Niederlößnitz über, um Englisch und Tamulisch zu lernen und wurde am 09.12.1903 durch Missionssenior Handmann im Diakonissenhaus zu Dresden nach Indien abgeordnet und dort in Tranquebar stationiert. 1905 wurde sie nach Trichinopoly versetzt und bestand am 11.12.1905 ihr Tamil-Sprachexamen. Sie traf im November 1912 auf Heimaturlaub in Deutschland ein, konnte 1914 wegen Ausbruch des 1. Weltkrieges aber nicht wie geplant nach Indien zurückkehren und übernahm Lazarettdienste und stand nun wieder im Dienst ihres Mutterhauses. Das damalige Marthastift in Bautzen wurde ihre schließlich ihre Lebensarbeit. Am 03.03.1959 schlief sie still ein in ihrem Feierabendheim im Hedwig-Fröhlich-Haus in Radebeul.


Ernst Heuman

Geboren am 09.07.1858 in Halmstad in Schweden, studierte Latein, Griechisch und nordische Sprachen in Uppsala, wurde am 12.06.1889 in Wisby ordiniert und war zwölf Jahre in der Santhalmission - bei einem der größten indischen Urvölker - in Nordostindien tätig. Er verheiratete sich mit einer Tochter des Santhalmissionars Börresen, arbeitete einige Jahre als Pastor auf der Insel Gotland und ging dann für die schwedische Kirche nach Südindien (heute Tamil Nadu). Er wurde im September 1903 in Upsala abgeordnet, kam am 20.10.1903 in Indien an, um als Direktor die Schularbeit an der Mittelschule in Pudukotah zu übernehmen. Im Oktober 1916 übernahm er an Stelle des von der Regierung abgelehnten Missionar Bexell den Vorsitz im Kirchenrat und arbeitete in Trichinopoly und 1919 in Mayavaram. Er wurde am 07.03.1921 zum Bischof der Evangelisch-Lutherischen tamulischen Kirche gewählt, mit Sitz in Tanjore. 1894 und 1917 erwarb er sich noch zwei Doktortitel an der Universität Kopenhagen und der Universität Uppsala. Er starb am 25.07.1926 und wurde in der Kirche zu Trichinopoly neben Missionar Kahl begraben.


Helene Victoria Hoernle

Geboren am 11.04.1912 in Stuttgart, Ausbildung in Krankenpflege bis 1934, Ausreise 1937 Mayuram, Rückkehr 1940


Richard Hoffmann

Geboren am 04.07.1868 in St. Marien-Magdalenen in Estland, studierte Theologie in Dorpat von 1887 bis 1892, wurde 1895 Adjunkt in Koddafer (Livland), 1896 an der Karlskirche in Kassel, verheiratete sich dort im Juni 1896 mit Helene Roß, meldete sich im Frühjahr 1900 zum Missionsdienst und wurde am 06.06.1900, zusammen mit den Missionaren Schäfer, Handmann und Klotsche nach Indien abgeordnet, bereitete sich in Leipzig und Cambridge aber noch weiter vor, landete schließlich am 31.01.1901 in Colombo und wurde in Coimbatore stationiert, übernahm Herbst 1905 die Zweigstelle von Coimbatore, Udeimalpet, 1908 zusammen mit Missionar Hartmann Mayavaram, im Frühjahr 1911 Tanjore, wurde 1914 außerordentliches Mitglied des Kirchenrates, zurück in Deutschland wurde er Pfarrer in Waiwara in seiner baltischen Heimat, später in Röthel. Er trat 1934 in den Ruhestand und starb am 11.06.1935 in Wesenberg in Estland.


Berta Hübener

Geboren am 22.2.1887 in Belitz, Mecklenburg (Vater Präpositus), bestand im Mai 1906 in Schwerin das Lehrerinnenexamen für Volks-, Bürger- und höhere Mädchenschulen, war als Hauslehrerin tätig, meldete sich im Februar 1912 für den Missionsdienst, weilte einige Zeit in England und kam im Mai 1912 nach Leipzig, erhielt am 12.07.1912 ihre Vokation, landete am 05.10.1912 in Colombo, wurde in Coimbatore stationiert, bestand am 14.10.1913 ihr erstes tamulisches Examen, musste sich im Sommer 1914 in Madras einer Blinddarmoperation unterziehen, musste im November 1915 mit der Golconda Indien verlassen, langte am 14.01.1916 in Leipzig an, war als Lehrerin tätig, war von Herbst 1925 bis Herbst 1926 Berufsarbeiterin im Werbedienst für die Mission, wurde am 24.10.1926 wieder nach Indien verabschiedet, landete am 15.11.1926 in Colombo, wurde in Porayar stationiert, kam im April 1934 in Heimaturlaub, reiste im November 1935 wieder auf das Missionsfeld, landete in Madras am 22.12.1935, wurde in Mayavaram stationiert. Wurde 1936 zur Visitatorin des Schulwesens auf dem nördlichen Feld ernannt, kam am 26.08.1939 in Bremerhaven auf Heimaturlaub an, am 10.12.1948 an Lungentuberkulose heimgegangen in Hamburg.


Adolf Jaeger

Geboren am 01.02.1874 in München, sein Vater war ein Dekorationsmaler aus Penzlin, Mecklenburg, absolvierte das Gymnasium in Regensburg 1895, trat im Oktober 1896 in das Missionsseminar ein, war Vikar in St. Dionys bei Bardowiek in Hannover, wurde am 24.05.1899 nach Südindien abgeordnet und übernahm 1901 Negapatam mit Tiruwalur, wurde am 01.10.1902 Sekretär des Kirchenrats und Leiter der Seminarkostschule in Tranquebar, verheiratete sich am 25.09.1902 mit Mathilde Kannegießer, Schwester von Missionar Georg Kannegießer kam 1903 wieder nach Negapatam, wurde Ostern 1904 nach Bangalore versetzt, 1906 nach Sengalpat, Chingleput, 1910 in Shiyali stationiert, kehrte im April 1912 in die Heimat zurück, schied aus dem Missionsdienst aus und trat in den bayrischen Kirchendienst. Er wirkte darauf als Pfarrer in Hohenstadt. Missionar Jaeger starb am 20. November 1952 in Happurg.


Adolf Bernhard Johansson

Geboren am 15.02.1863 in Höja, Stift Lund, Schweden, studierte Theologie in Lund, bestand das Amtsexamen 1890 u. wurde am 16.12.1890 ordiniert in Lund, wirkte als Pfarrer in Efreröd und Qwidinge, trat Februar 1895 in das Missionshaus in Leipzig ein, wurde am 05.06.1895 (mit Heimer) nach Indien abgeordnet, landete (mit diesem) am 10.10.95 in Colombo und traf am 16.10.1895 in Tranquebar ein, wurde in Madura stationiert, im November 1896 nach Erode versetzt, verheiratete sich mit Frl. Ida Lindholm geb. 11.11.1860 aus Efreröd in Schweden am 23.10.1897, übernahm April 1899 Coimbatore (an Stelle des beurlaubten Bexell), wurde Herbst 1900 nach Madura versetzt, siedelte September 1903 nach Ceylon über, ging Frühjahr 1905 in Heimaturlaub nach Schweden, trat Frühjahr 1907 aus dem Missionsdienst aus und übernahm ein Pfarramt in Schweden, ging aushilfsweise im März 1913 wieder nach Indien hinaus (Miss.Bl. 1913,141), kehrte im Frühjahr 1916 in seine schwedische Heimat zurück.


Johannes Kabis

Geboren am 01.08.1853 in Rudolstadt, trat Oktober 1868 in das Leipziger Missionsseminar ein, bestand Frühjahr 1872 das Maturitätsexamen am Nikolai-Gymnasium, studierte an der Universität, bestand Frühjahr 1876 das 1. theologische Examen, genügte seiner Militärpflicht, wurde am 22.2.1877 (mit Pamperrin und Gehring) in Rudolstadt ordiniert, durch Generalsuperintendent Leo am 23.5.1877 (mit denselben) nach Indien abgeordnet, landete mit ihnen am 09.10.1877 in Madras, musste zeitweilig die Druckerei übernehmen und fast zwei Jahre führen, gab sie im Oktober 1879 an Hobusch zurück, verheiratete sich am 25.11.1879 in Madras mit Frl. Thora Riemer aus Köln, zog im Dezember 1879 nach Mayavaram zu Missionar Wannske, übernahm im März 1880 die Station selbständig, übernahm im Mai 1887 die Station Madras und erhielt im Sept. Missionar Rüger als Gehilfen, reiste im April 1890 in Heimaturlaub, übernahm, nach Indien zurückgekehrt, am 06.10.1891 den provisorischen Vorsitz im Kirchenrat und war ständiges Mitglied des Kirchenrates, übernahm (nach Pomperriens Rückkehr) im Februar 1893 wieder Madras, kam im September 1901 auf Heimaturlaub in Deutschland an, traf am 30.06.1903 wieder in Tranquebar ein, übernahm am 03.08.1903 die Station Chingleput, wurde im März 1904 zu einer Visitationsreise nach Rangoon gesandt, siedelte am 08.09.1904 nach Pandur über, übergab Pandur am 15.10.1907 an Schomerus und übernahm Bangalore, kehrte Frühjahr 1910 in die Heimat die zurück, nahm am 01.08.1910 seinen Wohnsitz in Hamburg als Berufsarbeiter der Mission, verlor am 06.02.1915 seine Frau durch den Tod, starb am 30.3.1919 in Neuenkirchen in Oldenburg auf einer Vortragsreise. (Sein Lebenslauf Miss.Bl. 1919,121ff., 148ff., 204ff., 221ff., 244ff.) Von ihm stammt Gr. Palmzw. ½ 7.12.13.15 ? Radscha Kabis-High School am 25.07.1966 in Pandur eingeweiht worden! Missionar Kabis wurde am 07.04.1919 neben seiner Gattin in Hamburg beigesetzt; Kirchenrat Nagel (Schwiegersohn) hielt Grabrede. Hatte fünf Töchter und zwei Söhne. (Tochter Gertrud Wisuwasam Kabis am 30.01.1954 im Alter von 68 Jahren in Bethel heimgegangen!) Am 13.06.1966 verstarb in Hamburg Martha Santoscham Kabis, Tochter von Missionar Kabis (I. Q. W. 1966 S. 174) Nachtrag: "Nähere Angaben zu seinen Kindern" befinden sich in der Personalakte des Missionars Johannes Kabis II.


Hedwig Kallert

Geboren am 30.11.1901 in Haynau, Schlesien (Vater Kaufmann), bestand Ostern 1921 die Reifeprüfung am städt. Oberlyzeum in Liegnitz, Ostern 1922 das Examen der Lehrbefähigung für Lyzeum, Mittelschulen und Volksschulen, widmete sich sprachlichen Studien in Paris und Rom, nahm Ostern 1924 eine langjährige Tätigkeit als Hauslehrerin auf, zeitweise unterbrochen durch Einberufung in den staatl. Schuldienst, stellte sich 1933 der Leipziger Mission zur Verfügung, gab Ostern 1935 den staatl. Schuldienst auf, nahm vom 8. Mai bis 14.08.1935 am Schwesternkursus im Missionshause und anschließend bis 5. September an einem Tropenkursus in Tübingen teil, wurde am 10.11.1935 nach Indien abgeordnet (M.-Bl. 1936,13ff), landete am 22.12.1935 in Madras, wurde in Mayavaram stationiert, ab 01.05.1936 in Porayar, legte im Juni 1938 das zweite tamulische Sprachexamen ab, übernahm am 27.06.1938 die selbständige Leitung der Station Porayar mit der Mädchen- u. Kostschule, traf am 10.06.1940 in Venedig ein, am 31.8.1942 aus dem Dienst der Leipziger Mission ausgeschieden, um in den Dienst der Bayrischen Landeskirche einzutreten, gest. 21.11.79.


Georg Albert Kannegießer

Geboren am 23.4.1878 in Beutha im Erzgebirge, war 3½ Jahre Schüler des Lehrerseminars in Waidenburg, dann Vikar in Schwepnitz bis Ostern 1902, wurde am 21.05.1902 in der Thomaskirche nach Indien abgeordnet und kam am 27.09.1902 in Tranquebar an und blieb daselbst, übernahm am 06.09.1904 die Station Chingleput. Er verheiratete sich am 17.10.1905 mit Elisabeth Bergan, versah ab Mai 1906 neben Chingleput auch Triwallur, wurde Mitglied des Kirchenrats, musste nach Ausbruch des 2. Weltkrieges im November 1915 Indien mit dem Schiff "Golconda" verlassen, arbeitete dann 1916 bis 1918 als Pfarrverweser in Ehingen und Kiel, trat am 01.05.1918 in den Dienst der sächsischen Landeskirche, zunächst als Diakonatsvikar in Pesterwitz bei Potschappel, 1922 als Pfarrer in Oberbobritzsch und wurde daraufhin aus dem Missionsdienst entlassen, reiste aber, von seiner Kirchenbehörde beurlaubt, schon im November 1925 mit Missionsdirektor Ihmels wieder nach Indien. Er ging im Januar 1927 als Werbearbeiter der Mission nach Erlangen, wurde im Dezember 1928 Pfarrer in Beutha im Erzgebirge und später in Thierfeld bei Auer in Sachsen. Am 14.08.1961 wurde er von Gott heimgerufen.


Karl Kannegiesser

Missionslandwirt, geboren am 08.03.1909 in Madras (Indien), Sohn des Missionars Georg Kannegießer, lernte als Landwirt, bestand 1930 das Diplomexamen an der deutschen Kolonialschule in Witzenhausen, arbeitete danach noch ein Semester in den Werkstätten der Anstalt, war im Winter 1930/31 im Leipziger Missionshaus, studierte von Ostern bis November 1931 am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Leipzig, wurde am 06.01.1932 in der Diakonissenhauskirche in Dresden (mit Schwester Else Israel) nach Indien abgeordnet, landete am 22.02.1932 in Colombo, wurde in Pandur stationiert zur Verwaltung der Ländereien, verheiratete sich am 02.05.1934 mit Frl. Auguste Huhn aus Witzenhausen, in Madras, traf am 24.05.1938 mit seiner Familie in Bremen ein, verstoben am 12.05.1985


Otto Georg Kellerbauer

Geboren am 22.10.1868 in Chemnitz, studierte Theologie in Leipzig und Erlangen und trat Herbst 1891 in das Missionshaus ein, war dann Vikar in Hannover, wurde am 24.05.1893 nach Südindien abgeordnet, blieb zunächst in Madras und wurde später in das Seminar in Tranquebar versetzt. Er trat am 16.3.1895 aus der Leipziger Mission aus, um der lutherische Freikirche beizutreten. Otto Kellerbauer, seine Frau Louise dienten der Missouri Evanglical Lutheran India Mission (MELIM) von 1895 an. 1905 gingen sie zurück nach Leipzig, wo er krankheitsbedingt an das Bett gefesselt war. Ihr in Leipzig geborener Sohn verstarb an einer Lungenentzündung. 1913 nahm er sich ein Jahr Urlaub und reiste durch die USA, konnte wegen Ausbruchs des 2. Weltkrieges nicht wieder nach Deutschland zurückkehren. Er starb am 27. 10.1914 im Alter von 46 Jahren, wahrscheinlich an seiner chronischen Ruhrerkrankung.


Ernst Heinrich Klotsche

Geboren am 07.08.1875 in Elstra in Sachsen, war zuerst in der Landwirtschaft tätig, trat Ostern 1893 in das Missionsseminar ein, war bis Michaelis 1899 Vikar in Detern, Ostfriesland, erhielt in Leipzig weiteren Unterricht im Tamulischen und Englischen, wurde am 06.06.1900 nach Südindien abgeordnet, kam am 24.07.1900 in Tranquebar an, trat Frühjahr 1901 Missionar Zietzschmann in Erukatantscheri zur Seite, siedelte aber später nach Trichinopoly über, half 1902 erst in Kumbakonam, dann in Negapatam und in Tanjore aus, wurde März 1903 nach Dindigul versetzt, schloss sich der Revolte des Missionar von Staden an und trat im Juli 1903 aus dem Missionsdienste aus. Er ging in die USA und unterrichtete Theologie am Martin Luther Seminar in Lincoln, Nebraska, am Western Theological Seminar in Fremont, Nebraska, und am Chicago Lutheran Theological Seminar in Chicago, Illinois. Diese Seminare waren angebunden an die United Lutheran Church in Amerika. Er starb am 12.02.1937 in Maywood bei Chicago, Illinois, als Pfarrer und Professor D. Dr.


Hugo Kluge

Geboren am 15.01.1875 in Penig in Sachsen, war von 1889 bis 1891 im Lehrerseminar in Waldenburg i. Sa., trat im Juni 1891 in das Missionsseminar ein, bestand das Abgangsexamen Ostern 1897, war bis Oktober Vikar bei Pastor Nagel in Leutersdorf, Oberlaus., ging auf sechs Monate nach Cambridge, um Englisch zu lernen, trieb dann tamulische Studien in Leipzig, wurde am 01.06.1898 abgeordnet, landete am 08.10.1898 in Tuticorin, kam zu Missionar Gehring in Tranquebar, wurde am Sonntag Reminiscere 1899 in Tranquebar ordiniert, siedelte darauf nach Madras über (Fabriciusschule), wurde April 1900 nach Tranquebar versetzt (Seminar), verheiratete sich am 19.10.1901 mit Frl. Haueisen, trat im Frühjahr 1902 an Missionar Rügers Stelle in Tanjore, musste im Frühjahr 1903 wegen Krankheit in die Heimat, schied Herbst 1904 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Missionsdienst.


Amy Lagerquist

Geboren am 09.01.1874 in Stockholm, besuchte sieben Jahre eine Mädchenschule, besuchte von 1896 bis 1898 theoretische und praktische Kurse im Krankenhaus und war dann als Lehrerin und Pflegerin angestellt. Sie wurde am 02.06.1903 nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet, lernte zunächst aber in England die englische Sprache, reiste am 01.01.1904 nach Indien ab, lernte zunächst von 1904 bis 1905 in Madura die Landessprache Tamil. Zuständig war sie dann für die Ausbildung von Mädchen und Frauen, auch theologisch. Sie arbeitete 1908 in Patukota, 1913 versetzt nach Tirupatur, außerdem in Virudupati, Patukota, Pudukotah und Trichinopoly, wurde 1924 nach Porayar versetzt und arbeitete später in Tranquebar, Tirupatur und Pudukotah. Die Senana-Arbeit (Frauenmission) war dabei immer ein wichtiger Teil ihres Missionslebens. Sie wurde am 1.1.1934 pensioniert und lebte dann in Tranquebar, wo sie aber weiterhin die Frauenmission tätig blieb. Sie verstarb am 30.11.1967.


Johann Karl Ernst Männig

Geboren am 16.07.1856 zu Schlauroth bei Görlitz, erlernte das Tischlerhandwerk, wurde 1878 Leiter der Tischlerei und Drechslerei am Städtischen Waisenhaus zu Basel und blieb dort vier Jahre, ging dann nach München, um sich in der Kunsttischlerei auszubilden, war von 1884 - 1889 Blindenindustrielehrer an Schnellers Waisenanstalt in Jerusalem, kehrte wegen Krankheit in die Heimat zurück und fand Anstellung an der Handfertigkeitsschule in Leipzig, verheiratete sich mit der Diakonissin Mirjam Michael Mamari aus Schweifad am Libanon, bot sich Frühjahr 1890 der Leipziger Mission an, fuhr am 29.08.1890 (mit Frau u. a.) von London nach Indien ab, landete am 28.09.1890 in Madras, übernahm am 01.11.1890 die Druckerei in Tranquebar, ging April 1903 in Heimaturlaub, übernahm im November 1904 die Kasse und das Rechnungswesen in Tranquebar, blieb dort bis 1916, ging nach Kodaikanal (Regierung verbot ihm jede Verbindung mit der Druckerei), war dann abwechselnd in Tranquebar und Kodaikanal, aber in der Arbeit behindert (durch die Regierung und durch Leiden), wurde 1919 pensioniert, verlor am 11.10.1931 seine Frau durch den Tod, starb am 08.11.1942 in Trankebar (Senior Gäblers Bf. 26.11.1942). Er hatte noch am 16.07.1936 in Tranquebar seinen 80. Geburtstag und 1941 seinen 85. Gebutstag feiern können!


Friedrich Gustav Herrmann Matthes (Wackwitz genannt Matthes)

Geboren am 06.04.1865 in Dresden, lernte als Gärtner, trat Ostern 1883 in das Leipziger Missionsseminar ein, wurde am 10.06.1889 in Leipzig ordiniert, am 12.06.1889 (mit Schad u. Mohn) abgeordnet, trat am 24.09.1889 (mit diesen) von London aus die Abreise nach Indien an, landete am 25.10.1889 in Madras, wurde Bruder Zietzschmann in Erukatantscheri beigegeben, Anfang 1891 in die Zentralschule versetzt, verheiratete sich am 28.9.1891 mit Frl. Morgenbesser, kam Mai 1899 in Heimaturlaub, kehrte Herbst 1900 nach Indien zurück und übernahm Coimbatore, wurde Herbst 1902 nach Mayavaram versetzt und wurde Mitglied des Kirchenrats, ging 1908 nach Penang, ließ Frühjahr 1909 seine Frau mit zwei Kindern nach Deutschland reisen, traf am 08.12.1910 auf Heimaturlaub in Grimma ein, schied 1911 wegen Kränklichkeit seiner Frau aus dem Missionsdienste aus und wurde Pfarrer in Waldkirchen im Zschopautal. Er starb am 27.05.1926.


Magdalene Matthes

Geboren am 04.09.1882 in Trankebar, Ausbildung als Lehrerin und in Krankenpflege, Diakonisse, Ausreise 1927 Mayuram, Pandur, Madras, Rückkehr zum Ruhestand 1956, gest. 13.03.1969


Theodor Meyner

Geboren am 08.10.1864 in Zöllnitz, Sachsen-Altenburg (Vater Mühlenbesitzer), besuchte das Gymnasium in Eisenberg bis einschl. Untertertia, tat von November 1879 bis Juli 1880 als Seminaraspirant Schuldienst in Eisenberg, trat Michaelis 1880 in die 5. Klasse des Lehrerseminars in Altenburg ein, um es in der 3. Klasse Ostern 1883 zu verlassen, um in das Missionsseminar in Leipzig einzutreten, trat Ostern 1883 in das Missionsseminar ein, bestand Ostern 1887 die Abgangsprüfung, wurde am 30.5.1887 in Altenburg ordiniert, am 01.06.1887 nach Indien abgeordnet, landete am 30.8.1887 in Tuticorin, wurde Missionar Gehring in Trichinopoly beigegeben, übernahm Ostern 1889 Pudukotah, verheiratete sich am 07.11.1889 mit Frl. Martha Elisabeth Winkel, übernahm Sommer 1891 nach Missionar Winkels Tod Mayavaram, ging im Frühjahr 1895 in Heimaturlaub, kehrte im September 1896 nach Indien zurück und übernahm Chidambaram am 20.10.96, übernahm im Sommer 1901 bei Kabis Heimreise Madras, übernahm am 01.03.1905 bei Fröhlichs Heimreise das Lehrerseminar in Tranquebar und trat in den Kirchenrat ein, traf Anfang Februar 1907 auf Heimaturlaub in Deutschland ein, kam 1908 vor Weihnachten in Indien an und nahm die Arbeit am Seminar wieder auf, wurde am 01.01.1914 Propst mit dem Sitz in Madras, musste Herbst 1915 Indien mit der Golconda verlassen, wurde in England festgehalten, kam am 15.05.1916 in Leipzig an, übernahm vikarisch das Pfarramt in Langenleuba-Niederhain, S.A. am 01.09.1916, wurde am 01.09.1919 Pfarrer daselbst, wurde am 07.01.1927 (mit Heller) wieder nach Indien abgeordnet, traf am 30.03.1927 in Trichinopoly ein, nahm seinen Sitz in Mayavaram, sandte Herbst 1928 seine Frau wegen Krankheit in die Heimat, kehrte selbst im Frühjahr 1931 wieder in die Heimat zurück, wurde Berufsarbeiter der Mission in der Heimat. Herr Propst Meyner ist am 23.05.1955 in Dresden heimgegangen. Herr Direktor hat auf seinen Wunsch hin die Beerdigung gehalten über Joh 15,16. Pfarrer Küchler hat für die Mission gesprochen. (Ehrendes Gedenken zur Generalversammlung, 02.06.1955 sowie Jahresbericht 1954/55.) Frau Propst Meyner am 07.02.1954 im Diakonissenhaus Dresden nach einem Schenkelhalsbruch vom 29.12.1953 in tiefem Frieden heimgegangen. In der Akte: Propst Meyner als Werbearbeiter in der Gemeinde ist ein selbstverfasster Rückblick auf seine Missionsarbeit in Indien (erwähnt im Brief des Direktors vom 25.07.1951).


Karl Pamperrien

Geboren am 11.8.1845 in Crivitz in Meckl., studierte Theologie in Rostock und Berlin, trat Juni 1876 in das Leipziger Missionshaus ein, wurde am 22.2.1877 (mit Gehring und Kabis) in Rudolstadt ordiniert, am 23.05.1877 (mit den Genannten) nach Indien abgeordnet, landete (mit denselben und Zietzschmann) am 09.10.1877 in Madras, übernahm Frühjahr 1878 bei Schäffers Urlaubsreise die Zentralschule, verheiratete sich am 07.10.1879 mit Frl. Emma Herre in Cuddalore, übernahm Ende 1879 (bei Schäffers Rückkehr an die Zentralschule) Tanjore mit Aneikadu, übernahm Frühjahr 1885 das Seminar in Porayar, wurde nach Kremmers Tod (Juli 1887) dessen interimistischer Nachfolger im Seniorat und Vorsitzender im Kirchenrat, machte März/April 1889 eine Visitationsreise nach Rangoon, traf August 1891 auf Urlaub in der Heimat ein, wurde im Oktober 1892 zum Senior ernannt, kehrte im Januar 1893 nach Indien zurück und übernahm wieder den Vorsitz im Kirchenrat, wurde im Frühjahr 1899 zum Senatsmitglied der Universität Madras ernannt, erhielt 1901 (bei Abgrenzung der schwedischen Diözese) den Titel Propst, reiste Frühjahr 1902 in die Heimat, im September 1903 wieder nach Indien zurück, vollzog am 01.10.1911 die Verlegung der Missionsleitung von Tranquebar nach Madras und nahm Wohnung in Chingleput, feierte am 27.07.1912 sein 25 jähriges Jubiläum als Vorsitzender des Kirchenrats, wurde 1913 D. theol. von Rostock, legte mit Ende 1913 sein Amt als Propst nieder, blieb aber Stationarius von Chingleput, brachte die Kriegsjahre in Kodaikanal zu (wo er ein Haus besaß), kam Herbst 1920 in die Heimat, lebte als Emeritus in Tostedt (Hannover) (bei seiner. Tochter und Schwiegertochter Schulz), starb daselbst am 24.11.1925. (Sein Lebensbild siehe Miss.Bl. 1926,54ff.) Seine Witwe starb am 06.04.1935 im Heim Bethesda in Hannover.


Johanna Paul

Geboren am 12.03.1890 in Riga, war von 1910 bis 1915 Lehrerin an der Rigaer Domkirchenschule, meldete sich Frühjahr 1918 in Leipzig zum Missionsdienst, widmete sich zwei Jahre der Krankenpflege und war darauf bald als Lehrerin, bald als Krankenschwester tätig, meldete sich in Uppsala zum Missionsdienst, trat am 31.03.1922 von Liverpool aus die Ausreise nach Indien an, Bombay 27. April blieb im Dienst der Schwedischen Kirchenmission bis Ende 1926 (in Madras von April bis August 1922, in Virudunagar bis Juni 1923, in Porayar), trat am 01.01.1927 in den Dienst der Leipziger Mission (in Porayar bis Juli 1927, in Kumbakonam bis Juli 1928), landete im August 1928 in die Heimat an auf Urlaub, reiste am 11.11.1929 von Leipzig aus wieder auf das Missionsfeld. kehrte nach Kumbakonam zurück, um dort unter den Frauen zu arbeiten (Jahresbericht 1937/38), Heimkehr 03.06.1952, verbrachte ihren Lebensabend in großer Zurückgezogenheit in Obernau Krs. Tübingen, wurde am 06.05.1965 in das Landeskrankenhaus in Zwiefalten eingeliefert, wo sie am 11.05.1965 heimgegangen ist. Am 14.05.1965 wurde sie auf dem Friedhof des Landeskrankenhauses zur letzten Ruhe bestattet.


Hildegard Prozell

Geboren am 09.08.1869 in Schwarzeckshof bei Riga als Tochter eines Gutsbesitzers, empfing ihre Ausbildung in der höheren Töchterschule in Riga, wirkte seit 1889 als Lehrerin in verschiedenen russischen Gouvernements, trat 1896 in das Leipziger Missionshaus ein und wurde nach Südindien abgeordnet und in Madura stationiert, bestand im September 1897 das tamulische Sprachexamen, wurde im Juli 1901 nach Coimbatore versetzt, verließ am 15.08.1903 Coimbatore, um heimzureisen, reiste September 1905 wieder nach Indien zurück, wurde in Mayavaram für die Senanaarbeit (Frauen-Mission) stationiert, musste im Januar 1909 wegen Krankheit Indien verlassen, wurde heimatliche Berufsarbeiterin zurück in Riga, dann in Deutschland bis Sommer 1914, besuchte vor Ausbruch des Krieges ihre baltische Heimat und konnte nicht zurückkehren und wurde ihrer angegriffenen Gesundheit wegen Ende 1917 pensioniert. Sie verstarb am 08.03.1948 in Spangenberg, Kreis Kassel.


Lorenz Fr. Reichardt

Geboren am 19.02.1873 in Erfurt, ging als Unterprimaner 1892 zur Post, trat Ostern 1893 in das Missionsseminar ein, absolvierte Ostern 1897, wurde Vikar bei Pastor von der Trenck in Neukirch, genügte bis Herbst 1898 seiner Militärpflicht, wurde am 23.10.1898 in Erfurt ordiniert, am 30.10.1898 abgeordnet, landete am 15.12.1898 in Colombo und traf am 20.12.98 in Tranquebar ein, erhielt Wohnung bei Männig, siedelte im November 1899 nach Bangalore über, übernahm Frühjahr 1900 die Kostschule in Madras, im Frühjahr 1901 die Station Bangalore, verheiratete sich am 29.7.1901 mit Frl. Johann Beisenherz, wurde März 1903 nach Tanjore versetzt, ging April 1904 in Heimaturlaub, kam Herbst 1905 wieder in Indien an und wurde in Coimbatore stationiert, kam im Dezember 1913 auf Heimaturlaub in Deutschland an, stand von August bis Oktober 1914 und von März bis Juni 1916 im Militärdienst, war von Januar 1915 bis Februar 1916 als Vikar im Diakonissenhaus zu Eisenach, wurde am 07.04.1918 in Dobia (Reuß) als Pfarrvikar eingeführt, bestand im Sommer 1919 das 2. theologische Examen in Gera, wurde am 01.04.1920 Pfarrer von Dobia und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Er starb am 14.01.1949 in Dobia.


Hans Röver

Geboren am 01.5.1902 in Güstrow (Meckl.), (Vater Kaufmann), bestand Herbst 1923 die Prüfung für Tiefbauingenieur, trat Pfingsten 1924 in das Missionsseminar ein, bestand 1930 die Abgangsprüfung, war ein Jahr Vikar bei Pfarrer Dr. Hohenberger in Schwabach, wurde am 24.05.1931 in Leipzig ordiniert, am 27.5.1931 (mit Stählin und Schwester Ellwein) nach Indien abgeordnet, landete am 02.10.1931 in Colombo, wurde in Pandur stationiert, am 02.04.1932 nach Tranquebar, am 01.11.1932 nach Mayavaram versetzt, wurde 1934 Leiter der Zentralschule in Tranquebar, traf im August 1937 auf Heimaturlaub in Deutschland ein, reiste am 16.06.1938 von Genua aus wieder nach Indien zurück, Ankunft in Colombo am 27. Juni, wurde in Pattukkottai stationiert, wurde mit Rücksicht auf seine Gesundheit wieder in Tranquebar stationiert, April 1939, für die Schularbeit, den Miss.-Verlag und die Kassenführung, bei Ausbruch des Krieges wurde er interniert und in ein Lager bei Madras gebracht, bald aber freigelassen. Im Mai 1940 erneut interniert, erst in Ahmednagar, dann in Deolali und Dehra Dun. Im Dezember 1946 konnte er mit Hellers als erster aufs Missionsfeld zurückkehren. Von der Kirche wurde er in Perambalur stationiert, er erhielt die Indische Staatsangehörigkeit. Am 15.08.1967 starb Missionar Röver in Berlin nach Operationen im Westendkrankenhaus und wurde auf dem Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf beigesetzt.


Traugott Rüger

Geboren am 02.01.1865 in Königsfeld b. Rochlitz, Sa., wurde nach seiner Konfirmation Schreiber bei einem Rechtsanwalt in Leipzig (Ostern 1879 bis 01.04.1880), von April 1880 bis April 1881 bei der Firma Dietz und Richter, trat Ostern 1881 in das Missionsseminar ein, bestand Ostern 1887 die Abgangsprüfung, wurde am 30.05.1887 in Leipzig ordiniert, am 01.06.1887 nach Indien abgeordnet, landete am 30.08.1887 in Tuticorin, wurde Miss. Kabis in Madras beigegeben, übernahm 1889 Wiruttasalam, wurde im April 1890 Stationarius von Manikramam, daneben aufgrund der Abwesenheit Bruder Zietzschmanns die Industrieschule in Erukatantscheri leitend, wurde Mitte 1891 nach Erode versetzt, im März 1893 nach Pudukotah, verheiratete sich am 25.10.1893 mit Frl. Luise Werner aus Königsfeld, Tochter des Pfarrers übernahm im Herbst 1897 Tanjore, ging Frühjahr 1902 in seinen ersten Heimaturlaub, kam am 4.10.1903 wieder in Indien an und wurde in Vilupuram stationiert, kam im Mai 1911 auf Urlaub in die Heimat, trat am 31.10.1912 von Genua aus die Rückreise nach Indien an und wurde in Penang, Hinterindien, stationiert, war von Februar bis April 1913 in Rangoon, darauf bis April 1915 auf der Malakka-Halbinsel, landete am 25.05.1915 über Amsterdam in Leipzig an, verwaltete ab 01.08.1916 vikarisch die Pfarrei Oberwinkel bei Waldenburg i. Sa., wurde am 01.03.1920 (nach bestandener Wahlfähigkeitsprüfung) Pfarrer daselbst, schied mit diesem Jahre aus dem Missionsdienst aus. Er starb am 25.11.1937 in Dresden-Bad Weißer Hirsch. (Miss.Bl. 1938,13.)


Carl Jacob Sandegren

Geboren am 01.10.1841 in Naesinge in Schweden, studierte Theologie, trat als cand. theol. 1868 in das Leipziger Missionshaus ein, wurde am 09.08.1868 ordiniert, am 19.05.1869 abgeordnet, beim Jahresfest in Leipzig, landete am 17.11.1869 in Madras, war ein Jahr lang bei Missionar Kremmer in Madras, wurde Anfang 1871 nach Cuddalore versetzt, erkrankte und musste Cuddalore wieder verlassen, verheiratete sich am 20.11.1872 mit Frl. Theodora Kremmer, geb. 7.1.1854, Tochter von Missionar C. F. Kremmer, übernahm Anfang Dezember 1872 Jerkad und dann ganz Coimbatore, kam März 1881 auf Urlaub in die Heimat, reiste im September 1882 mit Familie nach Indien zurück, erhielt den Norddistrikt von Madura als Arbeitsfeld, war ab Oktober 1884 alleiniger Missionar in Madras, erhielt 1887 den Missionar Bexell als Gehilfen, der 1889 in Dindigul Wohnung nahm, wurde 1892 zum Mitglied des Kirchenrats in Tranquebar ernannt, erhielt 1893 Missinar Blomstrand als Gehilfen, feierte am 09.08.1893 sein 25jähriges Ordinationsjubiläum, reiste April 1894 in Heimaturlaub, kehrte September 1895 nach Indien zurück, übernahm die Überführung der Zentralschule nach Shiyali, wohnte zunächst in Tranquebar, übernahm Anfang 1896 die Leitung der Zentralschule, deren Einweihung in Shiyali am 24.06.1896 erfolgte (wohin Sandegren übergesiedelt war), reiste im April 1900 mach Schweden, kehrte im Januar 1901 wieder nach Indien zurück, siedelte im Herbst 1902 als Leiter der schwedischen Diözese nach Madura über, zog Ende 1904, während Blomstrand Madura übernahm, nach Virudupatti, wurde 1907 von der Universität Uppsala zum D. theol. ernannt, bat 1912 um Enthebung von seinem Aufsichtsamte (in dem Missionar Bexell sein Nachfolger wurde), blieb aber Stationarius von Virudupati, wurde 1917 pensioniert, lebte abwechselnd in Tranquebar und auf den Palnibergen, verlor seine Frau durch den Tod am 24.12.1923 in Tranquebar, starb in Madura am 13.01.1929, wurde in Tranquebar begraben.


Karl Sandegren

Geboren am 27.12.1874 in Coimbatore als ältester Sohn von Missionar C. J. Sandegren, studierte Theologie in Upsala und war danach Hilfsgeistlicher in der schwedischen lutherischen Kirche. Am 06.01.1901 wurde er in Upsala für den Dienst in der Tamulenmission abgeordnet, kam am 09.02.1901 in Indien an und blieb zunächst bei seinen Eltern in Shiyali und lernte die Landessprache Tamil, war dann in Madura und übernahm 1903 die Station Virudupatti. Er verheiratete sich im Oktober 1904 mit Hanna Alff, der Schwester der Frau von Missionar Bexell. Er ging im Frühjahr 1905 nach Colombo, Ceylon, wurde Anfang 1907 nach Virudupatti versetzt, übernahm Herbst 1908 die Station Pattukkottai-Aneikadu, 1912 Pudukotah, 1914 wieder Pattukkottai und musste 1916 das von ihm nach Heimsendung der deutschen Missionare bezogene Mayavaram auf Befehl der Regierung verlassen und ging nach Virudupatti zurück. Er ging 1920 in Heimaturlaub und kehrte nicht wieder auf das Missionsfeld zurück. Missionar Sandegren starb am 20.10.1968.


Max Schäfer

Geboren am 30.09.1867 in Waldeck bei Lauban, studierte Theologie in Leipzig von 1886 bis 1890, wirkte nach bestandener theologischer Prüfung von 1890 bis 1893 am deutschen Samariter-Ordensstift in Kraschnitz in Schlesien, war Hilfsgeistlicher in Grimma und Kainsdorf, wurde 1895 Diakonus in Waldheim in Sachsen, meldete sich Ende 1899 zum Missionsdienst und kam Januar 1900 in das Leipziger Missionshaus, wurde am 06.06.1900 nach Indien abgeordnet, kam mit Frau und Töchterchen im Oktober 1900 in Tranquebar an, wo er zunächst blieb, übernahm im März 1903 die Station Erode auf Jerkad (Yercand), schied im April 1904 wegen einer Augenkrankheit seiner Frau aus dem Missionsdienst aus und trat wieder in den sächsischen Kirchendienst ein. Ab 1904 Pfarrer in Staucha, ab 1911 Pfarrer in Kleinschönau, ab 1931 Zittau / Kleinschönau. Zum 01.11.1934 wurde er in den Ruhestand versetzt. Er verstarb am 25.01.1957 in Radeberg bei Dresden.


Hilko Wiardo Schomerus

wurde am 07.01.1879 in Marienhafe in Ostfriedland als Sohn eines Sanitätsrats geboren. Er trat Ostern 1897 in das Missionsseminar ein und wurde am 21.05.1902 in der Thomaskirche nach Südindien abgeordnet und in Cuddalore stationiert, ab 1903 in Villupuram und später in Tanjore. Ende Januar 1905 übernahm er die Station Erode und verheiratete sich. Im April 1912 wurde er von der Arbeit freigestellt, um weitere Studien betreiben zu können und er erhielt 1913 von der Universität Kiel den Grad eines Lic. theol. h.c. (auf Grund seines Werkes über den Qaiva-Siddhanta). Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 studierte und arbeitete er an der Universität in Kiel, war Assistent des Religionswissenschaftlers Nathan Söderblom in Leipzig und wurde im Frühjahr 1923 in Breslau D. theol. h.c. Am 1.4.1926 schließlich wurde er an den Lehrstuhl für Missionswissenschaft und Religionsgeschichte nach Halle/Saale berufen. Er verfügte über hervorragende Sprachkenntnisse (besonders des Tamil) und sein Hauptaugenmerk galt vergleichenden Studien zu Hinduismus und Christentum auf Grundlage der Quellentexte. Er starb am 19.11.1945 in Halle/Saale. Sein Bruder war Rudolf Schomerus.


Rudolf Schomerus

Geboren am 16.09.1869 in Marienhafe, Ostfriesland, Vater Sanitätsrat, trat Ostern 1887 in die II. Klasse des Missionsseminars ein, wurde am 10.05.1891 in Hannover ordiniert, am 20.05.1891 (mit Ellwein, Freche, Gäbler und Zehme) abgeordnet, fuhr (mit den Genannten u. a.) am 28.08.91 von London ab, landete am 26.9.91 in Madras, wurde in Porayar stationiert, 1893 nach Panrutti versetzt, übernahm 1894 Cuddalore, verheiratete sich am 2.10.1894 mit Frl. Gesine Bode aus Aurich-Oldendorf, Ostfriesland, wurde im März 1900 nach Villupuram versetzt, kam im Mai 1903 in Heimaturlaub, kam im Oktober 1904 wieder in Indien an u. übernahm Chidambaram, übernahm am 15.10.1907 Pandur, starb am 09.04.1913 an Typhus in Pandur.


Emma von Soden

Geboren am 13.02.1866 in Neuhaus an der Aller als Tochter eines Rittergutsbesitzers, verlor ihre beiden Eltern 1874, genoss sorgfältige Erziehung im Hause des Oberamtmanns Garke auf Burg Widelah im Harz, absolvierte einen Kindergartenkursus in Braunschweig, lernte Englisch und Französisch in einem Pensionat in Hannover, wirkte von 1885 bis 1887 als Lehrerin in Schottland, trat nach kurzer Tätigkeit als Hilfslehrerin in der "roten Schule" in Neuendettelsau in die Diakonissenschule ein, war als Probeschwester in Schweinfurt, Nürnberg und in der Handapotheke in Neuendettelsau tätig, kam am 09.07.1895 in das Leipziger Missionshaus, wurde am 18.09.1895 in Neuendettelsau nach Indien abgeordnet, übernahm die Leitung der Mädchenschule in Madras, übernahm 1903 die Mädchen-Mittelschule in Tanjore, wurde 1910 in Coimbatore stationiert, 1911 nach Tanjore versetzt, widmete sich ab 1914 ganz der Senanaarbeit (Frauen-Mission) , musste aber im November 1915 mit der Golconda Indien verlassen und trat daraufhin wieder in den Dienst ihres Mutterhauses in Neuendettelsau. Am 29.06.1944 ist sie in Neuendettelsau heimgegangen.


Gustav Stählin

Geboren am 28.2.1900 in Nürnberg (Vater Universitäts-Professor), Enkel von Missionar Wilhelm Stählin, wurde 1918 zum Artilleristen ausgebildet und stand im Frühjahr 1919 beim Freikorps Epp in Ulm und München, studierte Theologie in Erlangen, Halle, Berlin, Tübingen und schloss in Erlangen ab, bestand Sommer 1924 das erste theologische Examen in Ansbach, bezog das Predigerseminar in München, war 1927 vorübergehend stellv. Repetent an der Universität Erlangen, bestand Herbst 1927 das 2. theologische Examen in Ansbach, wurde Studieninspektor am Schlesischen Konvikt für Studierende der ev. Theologie in Halle, promovierte am 27.7.1927 in Erlangen zum Dr. phil. u. erwarb sich ebendort am 08.12.1928 den Grad eines Lic. theol., kam 1930 in das Leipziger Missionshaus, (Privatdozent in Leipzig) verheiratete sich am 18.08.1930 mit Frl. Irmgard Fischer, cand. theol. aus Goldap, Ostpreußen, habilitierte sich am 22.11.1930 in Leipzig für neutestamentliche Wissenschaft, weilte Frühjahr 1931 zu Sprachstudien in England, wurde am 27.05.1931 als theolog. Lehrer nach Indien abgeordnet, landete am 04.12.1931 in Colombo, blieb zuerst in Pattukkottai, siedelte dann nach Kodaikanal über und im September 1932 nach Madras, trat am 01.10.1932 in den Lehrkörper des Gurukul ein, wurde zum Lektor für Deutsch an der Universität Madras für das akademische Jahr 1936/37 ernannt, traf am 12.04.1939 mit seiner Familie in Deutschland ein, war Dozent in Leipzig, 1943 in Wien. Nach dem Krieg wurde er zuerst 1946 Professor in Erlangen, kam 1952 nach Mainz (RGG III nachsehen), gestorben am 25.11.1985 in Göttingen.

Irmgard Stählin geb. Fischer

Aus Goldap in Ostpreußen, cand. theol., heiratet am 18.08.1930 Gustav Stählin, traf am 12.04.1939 mit ihrer Familie in Deutschland ein, lebte mit der Familie zunächst in Leipzig ab 1943 in Wien dann ab 1946 in Erlangen, am 24.12.1952 heimgegangen nach fünfjähriger schwerer Krankheit


Johann Ernst Georg Stosch

Geboren am 2.9.1851 in Bautzen, studierte Theologie in Leipzig und Erlangen von 1871 bis 1874, wirkte danach ein Jahr als Vikar in Ispringen in Baden, war anschließend Pastor in Rosenthal bei Königstein von 1877 bis 1880, verheiratete sich 1877 mit einer Tochter eines Pastors in Leutewitz bei Riesa, war Pastor in Marienberg bei Helmstedt von 1880 bis April 1888 und trat dann in die Leipziger Mission ein. Er wurde am 23.5.1888 nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet, übernahm im Februar 1889 die Station Cuddalore, erhielt Frühjahr 1890 auch die Verwaltung von Panrutti dazu, wurde Mitte 1891 nach Madras versetzt, kehrte Frühjahr 1892, weil tropenuntauglich, in die Heimat zurück und schied Ende September 1892 aus dem Missionsdienst aus und wurde Pfarrer am Elisabeth Krankenhaus in Berlin. Er verfasset einige Schriften zur Mission; z.B. Im fernen Indien. Eindrücke und Erfahrungen im Dienst der lutherischen Mission unter den Tamulen, Berlin 1896. Er starb 1920.


Johanna Studtrucker

Geboren am 16.04.1908 in Fürth, Ausbildung in Krankenpflege und Schuldienst, Ausreise 1936 Mayuram, Rückkehr 1940


Otto Willi Tiedt

Geboren am 11.09.1907 in Stettin. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium in Neustrelitz bis zur Primarreife im Jahr 1926. Er trat als Lehrling in eine Druckerei ein bis Ostern 1928. Von Ostern 1928 bis Ostern 1929 war als Erziehungsgehilfe im Johannesstift in Berlin-Spandau tätig. Nach kurzem Dienst in dem Ev. Bahnhofsdienst in Berlin trat er in die Brüderschaft Zoar bei Rothenburg O.L. ein. Von 1932 bis 1936 besuchte er das Missionsseminar in Leipzig mit Abschlussprüfung 1936. Am 30.04.1936 wurde er durch Superintendent Schumann in St. Thomä ordiniert. Danach war er vikarisch in Marx (Ostfriesland) tätig und wurde am 19.05.1937 in Leipzig in St. Nicolai durch Prof. Sommerlath abgeordnet. Die Ausreise erfolgte am 19.101937 ab Bremen mit dem Dampfer "Gneisenau", Landung in Colombo am 08.11.1937. Es wurde zunächst in Trankebar später in Tiruvallur und Pandur stationiert. Er bestand im Juli 1938 das erste Sprachexamen. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges verhinderte, dass seine Verlobte nachreisen konnte. Er selbst wurde am 03.09.1939 interniert und nach Ahmednagar gebracht, von dort kam er im Frühjahr 1941 nach Deolali (150 km nordöstlich von Bombay), dann am 11.101941 nach Dehra Dun, wo er Lagergeistlicher war. Im November 1946 wurde das Lager aufgelöst und die Deutschen repatriiert. Er traf am 27.12.1946 in Hamburg ein. Am 26.04.1943 wurde er ferngetraut mit seiner Braut Frl. Brigitte Rennicke, deren Vater Pfarrer in Beucha bei Leipzig war. Die kirchliche Trauung fand dann am 22.03.1947 in Beucha statt. Er kam nach Teschendorf bei Burg Stargard, wo er die Pfarrstelle vertrat und gleichzeitig Heimatdienst für die Mission tat. Er war dann in Leipzig im Dienst der Leipziger Mission, seit 01.10.1958 Landespastor für Äußere Mission in Mecklenburg. Er verstarb am 14.11.1987 in Waren.

Nachruf von Johannes Wagner in der Ährenlese Nr. 1, 1988:

"Unser keiner lebt sich selber und keiner stirbt sich selber, Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn". (Röm. 14, 7 und 8.) Otto Tiedt, Missionar in Indien und Missionspfarrer in Mecklenburg, hatte sich dieses Wort als seinen Begräbnistext gewünscht. Es gibt kaum ein geeigneteres, um über seinem Leben zu stehen. Um nicht sich selbst zu leben, trat er als 25jähriger junger Mann nach seiner Ausbildung kurz entschlossen in das Leipziger Missionshaus ein und wurde Missionar. Von 1932 bis 1936 dauerte sein Studium im Seminar der Leipziger Mission. Nach Ablegung seines Theologischen Examens wurde er 1936 in Leipzig für das Geistliche Amt ordiniert und beim Missionsfest 1937 in der Nicolai-Kirche in Leipzig nach Indien in den Dienst der Tamulenkirche abgeordnet.
 

Zu seiner großen Freude war die Station Tranquebar die erste seiner Tätigkeit. Hier hatte im Jahre 1706 der erste evangelische Missionar, Bartholomäus Ziegenbalg, seinen Dienst begonnen. Hier stand die 1718 von ihm gebaute Kirche, die Neu-Jerusalem Kirche. Hier lernte er die so schwere Tamilsprache, die Zugang zu aller Missionsarbeit in der TELC ist. Hier lernte er von den beiden erfahrenen Missionaren Karl Heller und Hans Röver, mit denen er eng verbunden blieb, was Missionsarbeit "vor Ort" bedeutet. Tiruvallur und Pandur waren dann die Stationen, an denen er eigene Arbeit tun konnte. Aber auch hier musste er lernen, dass keiner sich selbst lebt. In demselben Jahre, in dem er sein 2. Sprachexamen machte, brach der Krieg aus, und die deutschen Missionare wurden interniert. Über eine Kaserne in Madras ging dann der Weg in das Lager Ahmednagar, das schon im 1. Weltkrieg Internierungslager der deutschen Missionare in Indien gewesen war.
 

Aber Otto Tiedt musste auch das andere lernen: Unser keiner stirbt sich selber. Er konnte zwar nach langem Warten heiraten, ein Pfarramt in Teschendorf bei Burg Stargard und später das Amt eines Landespfarrers der Äußeren Mission in Mecklenburg übernehmen, aber er musste auch erleben, wie ihm seine geliebte Frau viel zu früh genommen wurde. Er fand zwar in seiner 2. Frau, Ruth, wieder eine treue Gehilfin, aber seine Aufgabe lag in Zukunft doch mehr auf dem zweiten Teil des Spruches. In Krankheit, sehr schmerzhaftem Leiden und in den Beschwerden des Alters fügten sich beide Worte zusammen: Wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn! Otto Tiedt hat einen schweren Weg gehabt. Er hat dabei nicht nur seinen Glauben, sondern auch seinen trockenen Humor nie verloren. Seinen Freunden war er ein guter Freund; seiner Familie ein geduldiger Gatte und Vater, uns allen ein geliebter Bruder. Wir wollen seine letzte Predigt für uns selber hören: Wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn"

Peter Tiedt schreibt zu der Hochzeit seines Onkels:

Mein Onkel Otto Tiedt  hat am 26. April 1943 per Ferntrauung die Kindergärtnerin Brigitte Rennicke geheiratet. Trauzeuge war u.a. mein Vater Werner Tiedt. Otto Tiedt hat am 24. November 1942 vor dem Lagerkommandanten des Internierungslagers per Protokoll seine Eheabsicht bekundet. Dies ist dann wohl offensichtlich über das Rote Kreuz nach Deutschland gelangt zum Standesamt am Wohnsitz der Braut, wo dann die Ferntrauung nach dem Ferntrauungsgesetz für Wehrmachtsangehörige vollzogen worden ist. Es ist schon ein besonderer Vorgang, da mein Onkel natürlich nie Wehrmachtsangehöriger war.


Johannes Wagner

Geboren am 27.09.1908 in Wollmar, Kreis Marburg a. L., (Vater Landwirt und Schreinermeister), erlernte das Schreinerhandwerk und die Landwirtschaft, trat Ostern 1928 in das Missionsseminar ein, bestand Ostern 1934 die Abschlussprüfung, war von Mai 1934 bis 30.4.1935 in Blankenheim (Thür.), nahm im März 1935 an einem Tropenkurs in Tübingen teil, wurde am 12.05.1935 in Münchhausen bei Marburg durch Kreispfarrer Schmidmann ordiniert, am 12.06.1935 nach Indien abgeordnet, landete am 19.10.1935 in Madras, wurde in Tranquebar stationiert. siedelte im Juni 1937 nach Kumbakonam über, verheiratete sich am 13.11.1937 in Mayavaram mit Fräulein Rosemarie Wossidlo, bestand im November 1938 sein zweites tamulisches Examen, traf am 10.06.1940 mit Familie in Venedig ein, verstarb am 01.06.1989

Rosemarie Wagner geb. Wossidlo

Schwester, geboren am 7.4.1908 in Wittenhagen bei Feldberg in Mecklenburg (Vater Rittergutsbesitzer), besuchte in Rostock das Lyzeum, sodann in Feldberg zwei Jahre die Privatschule von Frl. Fuchs in Neustrelitz das Lyzeum, war drei Jahre lang im Haushalt tätig, ging 1928 nach Hamburg um Krankenpflege zu lernen, bestand 1930 das Staatsexamen für Krankenpflegerinnen, nahm von November 1932 bis April 1933 an dem Schwesternkursus im Missionshause teil, arbeitete eine Zeitlang im Diakonissenhaus Elisabethenstift in Darmstadt, wurde am 14.01.1934 nach Indien abgeordnet, landete am 24.02.1934 in Colombo, wurde in Mayavaram stationiert, übernahm im Januar 1936 die Leitung der dortigen Mädchenschule. verheiratete sich am 13.11.1937 mit Missionar Johannes Wagner, Rückkehr 1940, gest. 14.01.1982


Johannes Weinert

Geboren am 18.07.1911 in Sagan, Schlesien (Vater Schlosser), besuchte die Mittel- u. Aufbauschule in Sagan, trat Ostern 1928 in das Missionsseminar ein, bestand Ostern 1934 die Abschlussprüfung, war Vikar in Dömitz i. Mecklenburg, wurde dort am 01.07.1934 ordiniert, war Vikar in Bad Doberan von Oktober 1934 bis Ende September 1935, nahm im August 1935 an einem Tropenkursus in Tübingen teil, wurde am 10.11.1935 (mit Haupt und zwei Schwestern) nach Indien abgeordnet, landete am 29.02.1936 in Colombo, wurde in Trichinopoly Shiyali stationiert, verheiratete sich mit Fräulein Anna Härtel, kurz nachdem sie am 28.02.1938 in Colombo eingetroffen war, legte im Juni 1938 das zweite tamulische Sprachexamen ab, übernahm das Pastorat Manelmödu ( lt. Jahresbericht 1938/39), nach langer Internierung in Indien Heimkehr 1946, 1947 Pfarrer in Fürstenwalde/Spree (Ev. luth. Kirche Altpreußens), 1953 von der Blekmar Mission nach Südafrika abgeordnet,  gestorben 1986. 

Johannes Weinert

Gott hat erfüllt das Mass der Leiden an seinem Diener.

Missionar und Pastor Johannes Weinert wurde am 17. September 1986 aus dieser Zeit Leiden heimgerufen in den ewigen Frieden und am 23. September auf dem Friedhof in Uelzen zur letzten Ruhe gebettet.

Sein Lebensweg stand unter dem Sendungswort: "Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Matth. 28,19). Gott hat ihn willig gemacht, diesen Ruf als persönliche Berufung anzunehmen und sich der Führungen Gottes anzuvertrauen.

Johannes Weinert wurde am 18. Juli 1911 in Sagan/Schlesien geboren. Schon früh wurde in ihm der Wunsch lebendig, als Missionar zu den Völkern zu gehen und das Heil in Christus zu verkündigen. Mit 17 Jahren trat er ein in das Seminar der Ev. Luth. Mission zu Leipzig, wo er in den Jahren 1928 - 1934 seine Ausbildung erhielt. 1934 wurde er in Mecklenburg ordiniert, 1935 nach Indien abgeordnet und 1936 ausgesandt. Nach zweijährigem Sprachstudium (Tamulisch und Sanskrit) verheiratete er sich mit Anna Härtel aus Fraustadt/Schlesien. Von Sirkali aus verwaltete er dann eine Pfarrstelle in der Tamulenkirche. Aus dieser Arbeit wurde er mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges herausgerissen durch die Internierung. Sieben Jahre verbrachte er teilweise mit der Familie, teilweise ohne Familie in der Internierung. 1946 kehrte er mit seiner Familie nach Deutschland zurück und trat in den Dienst seiner Heimatkirche, der Ev. Luth. Kirche im früheren Preussen, zunächst in Duisburg (Westdeutschland) und seit 1947 in Fürstenwalde an der Spree (Ostdeutschland). 1953 stellte er sich der Mission Ev. Luth. Freikirchen zur Verfügung, als Missionar nach Südafrika zu gehen. Er war bereit, durch seinen Dienst in der Personalnot zu helfen, die durch den Weltkrieg entstanden war. Mit dieser Bereitschaft aber verband er die Bitte an die Missionsleitung, sich soweit wie möglich auch um die in Südafrika lebenden Inder kümmern zu dürfen. Nachdem sich von der Missionsstation Eben Ezer Kontakte zu den Indern in der Umgebung ergeben hatten, wurde er 1956 zum vollzeitigen Indermissionar bestimmt mit Wohnsitz in Glencoe. Vor hier aus hat er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahre 1980 gewirkt in einer weiten Umgebung. In dieser Arbeit ist ihm seine Ehefrau eine treue Gehilfin gewesen, bis sie bereits im Jahre 1965 heimgerufen wurde. Seinen Ruhestand verlebte er zunächst bei seinem Sohn Friedhelm in Newcastle und zuletzt in einem Pflegeheim in Durban, wo die Tochter Dorothea ihn bis zuletzt regelmässig besuchen konnte.

Dieser Lebensweg war nicht gekrönt von aufsehenerregenden Erfolgen, sondern vielmehr von schweren Bedingungen, Entsagungen und Entbehrungen und unausgesprochenem Leid - ein Leben in grosser Einsamkeit. Missionar Weinert ist diesen Weg gegangen in geduldsamem Gehorsam und hat sich so erwiesen als ein getreuer Diener seines Herrn, dem allein er dienen wollte. Darum sind wir dankbar mit seinen Kindern und Grosskindern für den gewissen Trost aus Gottes Wort, der uns an seinem Sarge und Grabe wurde. Pastor W. Köhne Hess bei der Aussegnung Gewissheit und Trost laut und lebendig werden aufgrund von 1. Kor. 15, 55-57: "Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus."

Missionssuperintendent G. Heidenreich, Mafikeng, stellte dieses vollendete Leben in das Licht des Wortes aus Joh. 12,26: "Wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. "Der ist bei dem Herrn, der sein Diener ist. Das gilt für jeden, der Jesus Christus seinen Herrn nennt. Aber er ruft seine Diener oft zu besonderem Dienst. Und er führt seine Diener oft weite und mühsame Wege. Das ist abzulesen an dem Lebenslauf unseres verstorbenen Bruders. Der Herr hat ihn gerufen. Und Johannes Weinert hat diesen Ruf angenommen und ist seinem Herrn gefolgt. Er hat ihn aus Schlesien nach Leipzig, über Mecklenburg nach Indien geführt. Er führt ins Leiden, in Internierung und Deportation, in Entsagungen und in Entbehrungen, in Einsamkeit und Tod. Wir fragen: Warum? Darauf können wir die Antwort nicht wissen. Aber wir wissen: Der Herr hat ihn zu seinem Diener gemacht. Darum ist gewiss, dass auch die Verheissung gilt: "Wo ich bin, da soll mein Diener auch sein." Der Diener Jesu Christi, der Apostel Paulus, bezeugt: "Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn" (Röm. 8, 38-39). Ja, bei dem Herrn sein, das reicht hinaus über alle Lebensbereiche, auch über den Tod. Bei dem Herrn sein, das weist auf Auferstehung und ewiges Leben. Gewiss ist die Trauer da, wenn der Tod einen lieben Menschen von uns genommen hat. Aber wir trauern nicht wie die, die keine Hoffnung haben. Hier tragen wir einen Diener am Wort zu Grabe. Hier wollen wir die herrliche Hoffnung bezeugen, zu der wir berufen sind. Unser Bruder hat seinen Weg vollendet. Wir sind noch auf dem Wege. Wir stehen noch in Gefahr, den Weg zu verfehlen. Darum lasst uns einander trösten. Und zuletzt wollen wir nicht vergessen den Dank für alles, was er seiner Familie und auch unserer Mission hat sein dürfen. Auf den "Umwegen", die er seinen Diener führte, hat er unserer Mission die Aufgabe gezeigt, die wir auch an den Indern in diesem Lande haben. Gott sei Dank! Gott hat erfüllt das Mass der Leiden an diesem seinem Diener und uns durch ihn gesegnet. Nach der Verlesung des Lebenslaufes sprachen die anwesenden Amtsbrüder aus Kirche und Mission biblische Voten und nach dem Dankgebet und Segen erfolgte die Beisetzung auf dem Friedhof.

Bekennende Lutherische Kirche Nr. 9/10 1986

Für alle Liebe und Teilnahme, die uns während der langen Krankheit und nach dem Heimgang unseres Vaters und Grossvaters Pastor und Missionar JOHANNES PAUL WILHELM WEINERT erwiesen wurde, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden, danken wir herzlich. Herrn Pastor W. Köhne und Herrn Superintendent G. Heidenreich sei besonders gedankt für ihren Beistand und Trost. Den Sängern, den Bläsern und dem Frauenkreis der Gemeinde Uelzen danken wir für alle Liebe und Hilfe und Liebe.
Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Joh. 12,26.

Siegfried, Dorothea, Friedhelm und Helmut

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Anna Weinert geb. Härtel

Eine Missionarsfrau unter den Indern Anna Weinert
So war das damals mit den Bräuten


Dem jungen Missionar Johannes Weinert wurde von der Leipziger Mission am. 9. Oktober 1934 mitgeteilt: "Wir haben aus Ihren Unterlagen und aus dem persönlichen Bericht den Eindruck gewonnen, dass sich Fräulein Härtel (Frau Anna Weinert) wohl zu einer Missionsfrau eignet! So hat das Missionskollegium Ihre Verlobung genehmigt!" Die junge Braut hat im Missionshaus in ihrer Wartezeit einen Bräutekursus absolviert und englisch gelernt, während der Verlobte schon im Februar 1936 nach Indien ausreiste.

Sie reiste im Februar 1938 nach. Es war eine weite Reise, die sie allein zurücklegen musste. Und nicht nur das, sie ließ in Deutschland alles zurück und ging in ein fremdes Land und in eine ungewisse Zukunft. So kam sie mit dem Schiff im Hafen an, wo ihr Verlobter auf sie wartete und sie abholte. Ihr Brautkleid trug sie im Handgepäck. So konnte auf der nächsten Missionsstation gleich geheiratet werden, denn es wäre nicht denkbar gewesen, dass ein unverheiratetes Paar in das Land auf die Missionsstation alleine tagelang reiste. Danach begann die weite Fahrt ins Innere des Landes. Viel Fremdes und Ungewohntes erwartete Frau Anna Weinert dort auf der Missionsstation. Vor allem musste die fremde Sprache (Tamil) erlernt werden. Als sie 1939 das erste Mal mit ihrem Mann in einen Erholungsurlaub in die südlichen Berge fahren durfte, erklärte am 3. September England den Krieg. Damit wurden erstmals die Männer abgeholt und in ein Internierungslager gesteckt. Um die Frauen kümmerten sich befreundete Inder. Als der Krieg Anfang 194o so ruhig verlief, wurden die meisten Missionare aus dem Internierungslager wieder entlassen. Sie konnten wieder beschränkt an ihre Arbeit gehen. Frau Anna Weinert lernte in dieser Zeit mit ihrem Lehrer weiter ihre tamilische Sprache.

Als der Krieg weiterging, wurden sie wiederum" interniert, aber diesmal zusammen mit Frau und Kindern. Nach etlichen Lagern kamen sie dann schließlich in ein Familienlager, wo sie bis Ende 1946 ihr Leben verbrachten mit weiteren Missionarsfamilien aus den Missionshäusern von Basel, Berlin (Gossner und Brecklum). Inzwischen hatte Frau Anna Weinert vier Kinder geboren. Im kalten Winter 1947 kam sie mit ihrem Mann und ihren Kindern zurück nach Deutschland. Sie fanden zunächst Unterkunft in einem Haus der Rheinischen Mission in Kaiserswerth. Noch im gleichen Jahr siedelte die ganze Familie nach Fürstenwalde über, wo Herr Missionar Weinert ein Pfarramt übernahm. Frau Weinert gründete in dieser Gemeinde einen Frauenkreis und arbeitete tatkräftig mit. Am liebsten hätten sie aber ihre Missionsarbeit weiter getan. Die Leipziger Mission konnte das Ehepaar Weinert nicht mehr gebrauchen. So kam ein Ruf aus einer anderen Mission. Diese Mission ist die unsrige. Als Herr Missionar Weinert gelegentlich bei einem Pastor, Herrn Kirchenrat Schulz, weilte, kam die Frage an ihn, ob sie nicht wieder gerne in die Mission gehen würden. Herr Missionar Weinert fragte: "In welche denn?" Er bekam die Antwort, dass in Bleckmar eine Mission der evangelisch-lutherischen Kirche sei, zu der sie doch gehen könnten. Herr Missionar Weinert meinte: "Da muss ich doch erst einmal meine Frau fragen!"

Aus dieser Frage ihres Mannes wurde kein Nein, sondern ein Ja. Und so sah das dann später aus: Am 6. November 1953 kam die sechsköpfige Familie in Kapstadt in Südafrika an. Danach ging es weiter nach Durban, dann weiter nach Kirchdorf, Uelzen, und schließlich auf die Missionsstation Eben Ezer. Auf dieser Missionsstation hat die ehemalige Bauerntochter, Frau Anna Weinert, sich recht wohl gefühlt. Umgeben von Äckern und Wiesen bekamen sie von den Gemeindegliedern Kälber, Ferkel und viele Hühner geschenkt. Somit war die Familie erst einmal versorgt und Frau Anna Weinert war immer unermüdlich tätig. Sie hatten Milch genug, Butter, Quark und Eier und als ein Schwein groß genug war, wurde es geschlachtet und gegessen. Es gab ja noch keinen Kühlschrank. So hat Frau Weinert auch sehr viel von dem Geschlachteten eingeweckt. Ihr Mann meinte: "Wenn ich, um Zulu zu lernen, auf die Missionsstation gehen muss oder zu Missionsfesten reise, kann ich meine Frau in Ruhe zu Hause lassen. Sie hat keine Angst vor den Schwarzen." Das ist in Südafrika keine Selbstverständlichkeit.

Unermüdlich begleitete Frau Weinert ihren Mann zu den Gottesdiensten unter den Indern. Sie stand auch den indischen Frauen in Südafrika mit Rat und Tat zur Seite. So kamen diese nach den Gottesdiensten mit ihren Fragen zu ihr. Es handelte sich oft um Ehefragen oder um Kindererziehung. So konnte sie mancher Frau helfen. Frau Anna Weinert ging auch nach Dundee ins Gefängnis und kümmerte sich um die Strafgefangenen und deren Angehörigen. Die größten Ereignisse sind die Taufen. So wurde einmal ein Hindu von 29 Jahren mit seiner 23jährigen Frau und fünf Kindern im Alter von sechs Monaten bis zu neun Jahren getauft. Die Taufe fand in einer Hinduschule statt. Dort sind auch die heidnischen Inder immer zusammen zu ihren religiösen Zusammenkünften, Hochzeiten und sonstigen Zeremonien. So blieben sogar manchmal heidnische Inder zu diesen Taufhandlungen da. Herr Missionar Weinert erklärte allen, warum überhaupt getauft wird und warum nicht der ganze Körper unter das Wasser getaucht wird und weshalb auch die Kinder getauft werden. Als die Kinder an der Reihe waren, zu sagen, was sich für ein Christenleben schickt, sagte der sechsjährige Junge die zehn Gebote ohne Erklärungen ohne zu stolpern auf, darauf die fünfjährige kleine Schwester, und dann die dreijährige, letztere auf einem Stuhl stehend, die das Vaterunser sprach. Man steile sich diese Kleine vor, die Arme verschränkt, die Augen zugekniffen und mit ganzem Ernst bei der Sache. Selbst den Bläsern wurden die Augen feucht. Die große 9jährige, weniger begabte Tochter gab ebenfalls ihre Antwort ohne Furcht und Stocken. Es herrschte große Stille, als die Taufe der siebenköpfigen Familie vollzogen wurde. Die Taufnamen der Kinder hat sich der Vater aus der Bibel selbst ausgesucht: Elisabeth, Lea, Rahel, Naemi und der Junge Nathan. Die Eltern hatten den Missionar gebeten, ihnen die Taufnamen auszusuchen; sie wurden Matthäus und Martha genannt. Es war eine sehr schöne Feier, so beschreibt es Frau Weinert selbst in einem Missionsblatt.

Es kam auch vor, dass Frau Weinert beim Essenkochen eine Inderin bei sich hatte und ihr mit Rat und Tat zur Seite stand. Sie aß dann auch mit der Familie mit. Sie hatte zwei Jungen, mit denen sie nicht fertig wurde. Ihr Mann machte ihr Verwürfe und wollte sie verlassen. Aber die Frau blieb bei ihrem Mann und erduldete die Vorwürfe. Dieser Frau hat Frau Weinert ganz besonders geholfen. Die Frau sah auch an dem Beispiel im Hause Weinert, wie die Kinder der Mutter halfen; wie sie mit räumten und abwuschen und wie sie wieder zur Schule gingen. Das sah die Inderin und es gab ihr Mut, auch von ihren beiden Jungen Hilfe zu fordern. Danach bekam diese Inderin noch zwei Jungen und ein Mädchen. Dort wurden oft Gottesdienste gehalten.

Als Frau Weinert an 27. April 1965 ganz plötzlich und unerwartet heimging, kam gerade diese junge Inderfrau und versorgte die trauernde Familie. Fünf Monate später konnte diese Familie getauft werden und das jüngste Kind, ein Mädchen, bekam den Namen von Frau Missionar Weinert "Anne". Ist das nicht ein wunderschöner Dank über das Grab hinaus?


Ruth Bauseneick Sperlingshof


Otto Heinrich Theodor Willkomm

Er entstammte einer alten Oberlausitzer Familie. Am 30.11.1847 erblickte er in Ebersbach/OL das Licht der Welt. Nach dem Besuch des Zittauer Gymnasiums entschloss er sich – wie schon sein Vater und Großvater -, den Beruf eines Pfarrers zu ergreifen. 1865 bis 1868 studierte er an der Leipziger Universität Theologie. Dort lernte er Georg Stöckhardt kennen, der sich in Leipzig durch die Gründung der christlichen Studentenverbindung "Wingolf" um die geistliche Betreuung jüngerer Studenten verdient gemacht hat. Stöckhardt (später 30 Jahre lang Professor am Concordia-Seminar in St. Louis/USA) war zeitweilig für die Beaufsichtigung des jungen Otto Willkomm verantwortlich. Nach dem 1. Theologischen Examen übernahm Otto Willkomm 1868 eine Stelle als Lehrer am Teichmannschen Institut (einer christlichen Privatschule) in Leipzig, wo er neben Religion auch Mathematik, Zeichnen, Musik und sogar Turnen zu unterrichten hatte. 1870 folgte er einem Ruf als Kollaborator (= Hilfslehrer) ans Leipziger Missionshaus. In diesem Amt war er der Nachfolger des mit ihm befreundeten Missionars Fritz Zucker. 1872 bewarb sich Willkomm um eine zweite Pfarrstelle in Riesa. Als jedoch der erste Pfarrer in Riesa, Julius Böttcher, kurze Zeit darauf sein Amt niederlegte, weil das Dresdner Konsistorium nichts gegen die Wahl einiger "Freireligiöser" in dem Riesaer Kirchenvorstand unternehmen wollte, zog Otto Willkomm gemeinsam mit dem drei Anwärtern seine Bewerbung zurück. In einer solchen Kirche wollte er nicht Pfarrer werden. Stattdessen entschloss er sich im Winter 1872/73 selbst als Missionar auf das indische Missionsfeld zu gehen. Nach seiner Ordination erfolgte am 04.06.1873 die feierliche Aussendung in der Leipziger Nikolaikirche. Zusammen mit Otto Willkomm reiste der ehemalige mecklenburgische Pastor Karl Ihlefeld nach Indien, auf dessen Wunsch und Kosten die beiden angehenden Missionare für einen Zwischenaufenthalt von sieben Wochen in Palästina die Reise unterbrechen durften.

Im September 1873 betraten Otto Willkomm und Karl Ihlefeld in Bombay erstmals indischen Boden. Nach eineinhalbjähriger Sprachausbildung im Tamulischen wurde Otto Willkomm im Mai 1875 die Leitung der neugegründeten Missionsstation in Madura übertragen. In Indien schloss er sich einem Kreis von Missionaren an, die mit Ernst Lutheraner sein wollten und sich gemeinsam in der rechten Erkenntnis zu fördern suchten. Dabei stießen diese Missionare auch auf die Veröffentlichungen der nordamerikanischen Missourisynode und waren hocherfreut, darin gesunde lutherische Lehre und Praxis dargestellt zu finden. Als etwa zur gleichen Zeit der Vizepräsident der Leipziger Mission, Prof. Chr. E. Luthardt, in seiner "Allgemeinen Ev.-Luth. Kirchenzeitung" die Missouri-Synode verdächtigte, neben dem lutherischen Bekenntnis neue Sonderlehren aufzustellen, legten die Missionare gegen solche Verunglimpfung Protest ein. In zwei Eingaben ans Leipziger Missionskollegium erklärten sie, nur dann länger im Dienst der Leipziger Mission bleiben zu können, wenn die Missionsleitung künftig ausschließlich bekenntnistreuen Lutheranern anvertraut werde. Dies hätte zumindest ein Ausscheiden Prof. Luthardts zur Folge haben müssen. Dazu war man in Leipzig nicht bereit. Missionsdirektor Julius Hardeland reiste persönlich nach Indien, um die Missionare zu beschwichtigen (Der Kreis der protestierenden Missionare umfasste zeitweise fast ein Drittel der Leipziger Indienmissionare.) Als sich die Missionare Alfred Grubert, Otto Willkomm, Carl Manthey-Zorn und Fritz Zucker nicht umstimmen lassen wollten, wurden sie im Februar 1876 ohne Rückreisegeld aus der Leipziger Mission entlassen. Die Missourisynode ermöglichte ihnen und ihren Familien die Rückkehr nach Europa.

Alfred Grubert starb noch im September 1876 in Wiesbaden an TBC, C. M. Zorn und Zucker wurden Pastoren der Missourisynode. Otto Willkomm besuchte seine Verwandten in Sachsen. Dort traf er auch wieder Georg Stöckhardt, der gerade in Zwickau-Planitz von der Landeskirche zur lutherischen Freikirche übergetreten war. Otto Willkomm nahm noch im Sommer 1876 einen Ruf an die neuentstandene freikirchliche Gemeinde in Crimmitschau an. Nicht zuletzt durch seine Bemühungen erhielt die junge Gemeinde schon 1877 eine eigene kleine Kirche. Als im Juni 1879 Präses Fr. Ruhland während seiner USA-Reise verunglückte, berief die Planitzer Gemeinde Otto Willkomm zu ihrem neuen Pastor. Kurze Zeit später wurde er auch im Präsesamt der Nachfolger Ruhlands. 37 Jahre hat Willkomm der Planitzer Gemeinde als Hirte gedient. Bis 1907 stand er als Präses an der Spitze der Ev.-Luth. Freikirche. Als Schriftleiter des Kirchenblattes “Freikirche” und als Herausgeber des “Hausfreund-Kalenders” (= Vorgänger des “Ev.-Luth. Volkskalender”) entfaltete er eine umfangreiche literarische Tätigkeit. In Anerkennung seiner Verdienste um das bekenntnistreue Luthertum in Deutschland verlieh ihm 1921 das Concordia-Seminar St. Louis/Mo. die Ehrendoktorwürde. 1912 stellte sich ein Herzleiden bei ihm ein, das ihn 1916 auf Anraten der Ärzte zur Amtsniederlegung zwang. Als Nachfolger berief die Planitzer Gemeinde seinen Sohn Martin Willkomm, den späteren Rektor der Kleinmachnower Hochschule. Otto Willkomm verlebte die Jahre seines Ruhestandes in Dresden-Bühlau, wo er am 05.08.1933 heimgegangen ist. Er wurde auf dem Friedhof Zwickau-Planitz neben seiner ersten Frau Anna, geb. Ewald beigesetzt, wo sein Grab noch heute erhalten ist.

Dr. Gottfried Herrmann


Martin Witte

Geboren am 29.01.1910 in Hildesheim, Sohn des Pastors A. Witte, besuchte das Gymnasium bis Obersekundareife bis Ostern 1927, arbeitete als Hilfsdiakon im Stephansstift in Hannover, trat Ostern 1928 in das Missionsseminar ein, bestand Ostern 1932 die Abgangsprüfung, verwaltete bis September 1932 als Hilfsgeistlicher das staatl. Pfarramt der Heil- und Pflegeanstalt in Hochweitzschen, von Oktober 1932 bis Ostern 1933 die 2. Pfarrstelle zu Adorf i. V., wurde am 07.06.1933 nach Indien abgeordnet, am 03.09.1933 in Hildesheim ordiniert, landete am 04.10.1933 in Colombo, nahm zuerst Wohnung in Mayavaram und siedelt dann nach Shiyali über, verheiratete sich am 25.10.1935 in Tiruvallur mit Frl. Hanna Hurtzig, wurde 1936 zum Pastor von Kondancheri im Pandur-Distrikt ernannt, Wohnsitz in Pariakuppam bei Tiruvallur, siedelte 1939 nach Madras über zur Betreuung der evangelistischen Arbeit in Tambaram und Erteilung von Religionsunterricht in der Fabricius-High-School, kam mit Familie am 26.08.1939 in Bremerhaven auf Heimaturlaub an, Pastor in Hackenstedt und Alfeld, Superintendent in Hameln, Ruhestand in Betzendorf.

Hanna Witte geb. Hurtzig

Sie verheiratete sich am 25.10.1935 in Tiruvallur, 1939 Madras, die Familie kam am 26.08.1939 in Bremerhaven an, wohnte mit der Familie in Hackenstedt, später in Alfeld, Hameln und Betzendorf.


Siegfried Sebastian Zehme

Geboren am 07.09.1864 in Lengefeld i. Erzg., studierte Theologie 1884 - 1888 in Leipzig und Erlangen, war dann 2 Jahre lang Hauslehrer, bezog im Sommer 1890 das Leipziger Missionshaus und bestand Michaelis 1890 das 2. theologische Examen in Dresden, wurde am 17. Mai in Leipzig ordiniert, am 20.05.1891 (mit Ellwein, Freche, Gäbler u. R. Schomerus) abgeordnet, reiste mit Ellwein am 30.05.1891 nach England (zur Vervollkommnung im Englischen), fuhr (mit den oben Genannten u. a.) am 28.08.91 von London ab, landete am 26.9.1891 in Madras, wurde in Tranquebar stationiert, erhielt Anfang 1893 die Leitung der Zentralschule in Tranquebar, verheiratete sich am 03.10.1894 mit Frl. Therese Löber aus Dresden, übernahm im Februar 1896 Mayavaram, kam Juni 1901 in Heimaturlaub, reiste im Januar 1904 nach Indien zurück, wurde Leiter der Theologenklasse (Predigerseminar) in Tranquebar (mit Wohnung in Porayar), wurde im November 1915 mit der Golconda heimbefördert, langte am 14. Januar 1916 in Leipzig an, empfing am Sonntag Estomihi 1916 von der Theolog. Fakultät zu Leipzig den Grad eines D. theol. h. c., wurde am 01.05.1916 als Oberlehrer am Lehrerseminar in Grimma angestellt, erhielt 1919 den Titel Professor, bekam 1920 den Titel Oberstudienrat, ging Neujahr 1930 in Pension, tat einige Monate Werbedienst für die Mission, trat Frühjahr 1930 vikarischen Pfarrdienst in Rodau i. V. an, starb am 08.03.1940 in Radebeul. Seine Witwe starb am 19.08.44 in Meißen.


Julius Zietzschmann

Missionshandwerker. Geboren am 13.03.1852 in Döbeln, erlernte das Schlosserhandwerk, trat 1876 in das Leipziger Missionshaus ein, arbeitete in Tischlerei und erlernte darauf in Ebersbach die Weberei, wurde am 23.05.1877 als Missionshandwerker abgeordnet, landete (mit Pamperrin, Gehring und Kabis) am 09.10.1877 in Madras, traf am 20.10.77 in Tranquebar ein, übernahm die Arbeitsschule in Porayar von Missionar Grahl, überführte sie am 20.01.1879 nach Erukatantscheri, verheiratete sich am 25.11.1879 mit Frl. Bertha Röthig in Madras, *12.10.1855, reiste März 1890 mit Familie in Heimaturlaub (durch Missionar Rüger vertreten), kam am 30.09.1891 wieder in Indien an, kam im Januar 1900 mit Frau in Heimaturlaub, langte im Februar 1901 wieder in Indien an, kehrte im Mai 1903 nach Deutschland zurück und trat in den Ruhestand, starb am 25.05.1918 in Ebersbach in der Lausitz. (Sein Lebenslauf Miss.Bl. 1918,148ff). Hatte zwei Söhne und drei Töchter.


Johanna Zimmermann

Schwester, geboren am 27.01.1902 in Chemnitz (Vater Versandbeamter), besuchte nach acht Jahren mittlerer Volksschule noch ein Jahr lang die höhere Volksschule sowie eine hauswirtschaftliche Fortbildungsschule, war im Haushalt tätig und 1½ Jahre in der Allg. Deutsch. Creditanstalt in Chemnitz, wurde 1924 im Johanniter-Krankenhaus in Heidenau Hilfsschwester, trat 1929 in die Diakonissenanstalt in Dresden ein, wurde am 18.06.1935 als Diakonisse eingesegnet, nahm von Mai bis August 1935 am Schwesternkursus im Missionshaus und anschließend an einem Tropenkursus in Tübingen teil, hospitierte zu ihrer weiteren Ausbildung im Kleinkindergärtnerinnenseminar in Kötzschenbroda, wurde am 10.11.1935 nach Indien abgeordnet, landete am 29.02.1936 in Colombo, wurde in Mayavaram stationiert, Mai 1937 1. Sprachexamen, bestand im Februar 1938 das zweite tamulische Sprachexamen in Tranquebar, übernahm danach die Hospitalarbeit in Pandur selbstständig, traf am 19.02.1940 in Genua ein, - im gleichen Jahr Repatriierung – Rückkehr ins Mutterhaus 1949 Übersiedlung ins Diakonissenhaus nach Neuendettelsau zur Vorbereitung ihrer Wiederausreise 12.06.1950 2. Abordnung in der St. Lorenz Kirche in Nürnberg durch Missionsdirektor Ihmels 04.09.1950, Landung in Madras, Stationierung in Madras-Vepery an der Mädchenschule, 29.05.1957 Ankunft in Liverpool – Heimaturlaub 30.05.1958, 3. Ausreise ab Genua 13.06.1958, Ankunft in Bombay, Stationierung in Tanjore 1964, wegen Krankheit Urlaubsantritt in der Heimat – keine erneute Ausreise, 1966 endgültige Rückkehr ins Mutterhaus nach Dresden zuletzt im Feierabendhaus des Dresdner Diakonissenhauses, in Radebeul 27.04.1980 in Dresden verstorben.


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