Einführung
Die Oldekops waren ein hervorragendes Geschlecht, das dem
Volk und Staat eine Anzahl hervorragender Männer and Frauen geschenkt hat. Seine
Geschichte können wir bis auf das Jahr 1380 zurückverfolgen. Ich besitze eine
gedruckte Stammtafel des Geschlechtes, die auf einem Übersichtsblatt und 11
Einzelblättern eine bis ins Einzelne gehende Darstellung der Mitglieder des
Geschlechtes bringt. Sie ist verfasst von Geheimrat Theodor Oldekop zu Hannover
1875.
Wie früher üblich, wird der Name des Geschlechts verschieden
geschrieben - ich stellte das schon bei der Geschichte der Familie Thomae fest
-, Oldekop, Oldecop, Oldecopp, Oldekopp, Oldekopf, Oldekopff, Oldecopius. Unter
den in Marburg Immatrikulierten fand sich ein "Uldeopff de Hildemßheym Jo(hannea)
1536".
Über Justus Heinrich Oldekop steht im Deutschen
Geschlechterbuch unter "Klopstock": Marie Elisabeth Bökel, Tochter des Wilhelm
Bökel, der 1571 zu Celle geboren and 1628 im Kloster Michaelstein im Harz
gestorben war - er war seit 1625 Abr ebendort, Dr. jur. und Fürstl.
Braunschweigisch. Hofrat, seit 1625 verheiratet mit Anna Schüßgen, geb. Bönecke
- vorstehende Marie Elisabeth Bökel heiratete am 26.2.1656 in "Oberst Tidemanns
Hause" den Magister Justus Hinrich Oldenkopf, geb. zu Hildeaheim 1631, gest.
2.3.1686 zu Arensburg auf der Insel Oesel "itzo Graf Königsmarcks Feldprediger".
Wilhelm Bökel war der Bruder von Ursula Elisabeth Bökel, die in 2. Ehe mit
Hyeronimus Klopstock verheiratet war and dadurch eine der Stammmütter des
Dichters wurde. Die Familie Thomae hat also durch die Eltern dieses
Geschwisterpaares ebenfalls gemeinsames Blut mit dem Dichter Klopstock.
Es ist natürlich nicht möglich, über sämtliche Mitglieder der
Familie Oldekop zu berichten. Ich werde nur die hervorragendsten erwähnen und
mich mit ihnen beschäftigen.

Ältesten Mitglieder der Familie
Als ältestes Mitglied der Familie ist
Henning
verzeichnet; er ist zwischen 1380 and 1390 geboren und in der 2. Hälfte des
Jahres 1452 gestorben, verheiratet war er mit einer "Greteke" (Margarethe), über
die nichts Näheres bekannt ist. 1412 ist er Bürger and Bierbrauer in Hildesheim.
Das Ehepaar hatte einen Sohn,
Hinrik, der sich 1452 mit seiner Mutter wegen des
väterlichen Nachlasses zu Hildesheim auseinandersetzte, verheiratet war er mit
Geseke oder Gieseke (Gesina) ..... Um das Jahr 1474 starb er verwitwet. Er hatte
3 Söhne.
Ein Enkel
Heinrich (Hinrik) war Bauverwalter der Stadt Hildesheim, 1505 Ältermann. Er rettete durch seine Entschlossenheit den städtischen Pulverturm
aus Feuersgefahr and damit Stadt and Einwohnerschhaft vor dem Verderben. 1522
gewann er ein Frohnlehen vom Abt zu St. Michaelis in Hildesheim.

Johannes Oldekop 1493-1574
Sein Sohn
Johannes (Johann)
Oldekop, geb. 1493 zu Hildesheim und
daselbst am 19.01.1574 gestorben, war ein hervorragendes Mitglied der Familie. Er
studierte 1515/16 zu Wittenberg und erwarb dort das Baccalaureat, den
niedrigsten akademischen Grad. Bei Dr. Martin Luther hörte er Vorlesungen über
Pauli Briefe an die Römer und an die Korinther, ferner über die Psalmen. Dadurch
wurde er näher mit ihm bekannt and diente ihm bei der Messe. Luther war auch
sein Beichtvater. Dann ging er nach Italien, war 1519 in Bologna, 1521 in Parma,
1522 in Spanien, 1523 in Rom. 1525 war er Subdiakonus in der Parochialkirche zu
Hildesheim (das Wort "Diakon" stammt aus dem Griechischen and bedeutet
eigentlich "Diener"; in der Frühkirche war der Diakon Gehilfe des Bischofs).
1526 wurde er Priester im Franziskanerkloster, 1527 Scholaster (Lehrer) und
Kanonikus (Chorherr) in der Stiftskirche zum Heiligen Kreuz in Hildesheim. Dann
wurde er von dem, zum Bischof in Hildesheim erwählten Dr. Balthasar von Mercklin,
dem Vivekanzler des Kaisers Karls V. als Kapellan verlangt and reiste 1527 mit
dem Bürgermeister von Hildesheim Wildefuer als Abgesandter an den Kaiserlichen
Hof zu Burgos in Soanien, blieb dort bis 2. März 1528 and erhielt vom Kaiser
außer einem neuen Wappen für die Stadt Hildesheim auch ein Familienwappen. 1529
besuchte er mit dem Bischof von Hildesheim den berühmten Reichstag zu Speyer and
begleitete den Bischof 1530 nach Bologna zur Krönung Karls V, durch Papst
Clemens V. 1540 war er Dekan (Vorsteher) des Stifts zum Heiligen Kreuz in
Hildesheim. Als 1544 die Kirchen der Katholiken geschlossen waren, reiste er
nach Hamburg und von da nochmals zu einem Reichstag nach Speyer. Inzwischen
scheint er also zur Katholischen Kirche übergetreten zu sein. Er schrieb eine,
den Zeitraum von 1500 bis 1573 umfassende Chronik and starb am 09.01.1574 als
Dekan im Kreuzstift zu Hildesheim nach einem wahrhaft erfüllten Leben.
Ergänzende Links
Über seine 3 Söhne and seine Tochter ist nichts Besonderes zu
bemerken, wohl aber über seinen Enkel Cord, Cordt, Curd oder Curdt Oldekop. Er war
geboren nach 1600, lebte während des 30-jährigen Krieges als Bürger von
Hildesheim and war verheiratet mit Katharina Breyer oder Breger. Das Paar hatte
4 Söhne and eine Tochter. (vgl. dazu andere Angaben!)

Just Oldekop 1597-1667
Just (Jost), geb. 1597, studierte in Helmstedt, Jena,
Heidelberg und Marburg Rechtswissenschaft, 1628 war er Dr. jur. utr., Rechtsanwalt
and Sekretär im Rat der Stadt Hildesheim. Nachdem er im 30jährigen Kriege aus
Hildesheim 1634 vertrieben war, lebte er in Osterode, dann in Braunschweig and
1644 als Assessor des Konsistoriums in Hannover, 1650 in Halberstadt als
Syndikus der dortigen Stände, von 1660 an in Braunschweig, von wo er wegen einer
Streitigkeit mit dem Magistrat vertrieben wurde, dann in Wolfenbüttel, wo er am
19.02.1667 starb. Verheiratet war er seit 1631 mit Elisabeth Roth, gest. 1652 in
Halberstadt. Mit ihr hatte er 7 Söhne and 5 Töchter.

Henricus Oldekop 1601-1661
Sein Bruder
Henricus Oldekop war am 14.01.1601 von protestantischen
Eltern geboren worden. Von ihm besitze ich einen Stich von dem ich ein Foto habe
anfertigen lassen. (Sein Gevatter, Taufpate, war seines Grossvaters Bruder
Kanonikus Henricus Oldekop.) Er studierte in Erfurt, Jena, Helmstedt, Rostock und Soran
oder Soroe in Dänemark, Kopenhagen and Leyden von 1621 bis 1629 Theologie; am
03.01.1630 wurde er Pastor an der Jakobikirche in Hildesheim, 1630 wurde er
Magister Philosophiae von Rinteln aus, das von 1621 bis 1809 Universität war. Am
10.12.1632 wurde er nach der Einnahme Hildesheims durch Pappenheim vertrieben,
hielt sich in Hannover auf, kehrte am 24.07.1634 nach Hildesheim in sein Amt
zurück and starb am 27.07.1661. Verheiratet war er seit dem 13.08.1630 mit
Katharina Spaldus, geb. 1611, gest. 1662, des Senators Dr. Spaldus and der Anna
geb. Baverborg zu Hildesheim Tochter. Das Ehepaar hatte 5 Söhne and 4 Töchter.
Eine Schwester von Henricus war verheiratet mit Johann
Hemeling, Professor der Arithmetik and Geometrie, "gekrönter Poet" der Stadt
Hannover (!).

Just Heinrich Oldekop 1631-1686
Ein Sohn von Just Just Heinrich war geboren 1631 zu
Hildesheim. Nach beendigten theologischen Studien wurde er in Helmstedt
Magister, wahrscheinlich 1655 Feldprediger in der schwedischen Armee, 8.8.1653
Dompastor und Probst in Ostharrien, 1662 Assessor primarius des Königl.
Konsiatoriums zu Dorpat, 1.7.1666 Superintendent zu Arensburg (Insel Oesel),
1668 Dr. theol. der Universität Upsala. Er starb nach seiner Ernennung zum
Bischof von Strengnäs am 02.03.1686 and wurde in Arensburg bestattet. Verheiratet
war er seit 28.01.1669 mit Christine Lithmann, geb. 30.04.1653 in Upsala, Toohter
des Bischofs von Strengnäs Dr. Karl Lithman und Anna Clo, Tochter von Johann Clo
(Adelsakten Lithman 1015). Das Paar hatte 3 Söhne and 3 Töchter.
Ein Sohn von Just war Hermann Oldekop. Geboren zu Hildesheim,
war er Soldat in der schwedischen Armee, 1657 Korporal and Sergeant, 1658
Fähnrich, 1660 Kornett, dann Lieutenant in Lüneburgischen Diensten, 1674 wieder
in schwedischen Diensten als Regiments-Quartiermeister, 1675 Capitain im Stab,
1678 Major, 04.01.1681 geadelt und etwa 1719 gestorben. Verheiratet war er mit
Maria Elisabeth Pattkul, Tochter des Oberst Patrik Göransson Pattkul und der
Esther Silversparre.
Patrik Justus Oldekop, ein Sohn von Hermann, wurde
Sergeant in der Ostgötha-Infanterie, 31.12.1703 Fähnrich und 24.02.1706 Lieutenant. 1709 wurde er in Russland bei Pultawa gefangen and nach Tobolsk in
Sibirien gebracht. Dort starb er unverheiratet 1711.

Magnus Peter Oldekop 1669-1724
Einer der Söhne, Magnus Peter, geb.
06.02.1669 zu Arensburg,
studierte 1691 zu Jena Theologie, wurde 1692 Adjunkt, 1696 Diakon an der Neuen
Kirche zu Wolfenbüttel, 1698 Archidiakon an der dortigen Hauptkirche. Er starb
am 21.11.1724. Verheiratet war er mit Sophie Agnese Sellen, Tochter des Bürgermeisters
Johann Heinrich Sellen zu Wolfenbüttel, die am 20.12.1664 geboren war and am
04.10.1714 starb.

Johann Georg Oldekop 1696-1758
Ein Sohn von Magnus Peter war Johann Georg Oldekop. Geboren zu
Wolfenbüttel am 06.01.1696, studierte er in Jena, Halle, Wittenberg and Helmstedt
Theologie, unterrichtete 1719 die 3 Prinzen Karl, Anton Ulrich und Ludwig von
Braunschweig, 29.02.1720 war er Kollegiat des Klosters Riddagshausen und hatte
nach und nach die sämtlichen 12 Braunschw. Fürstenkinder zu unterrichten. 1721
wurde er seinem Vater adjungiert, 1724 Diakonus an der Hauptkirche zu
Wolfenbüttel, 1730 Archidiakonus, 1736 zugleich Hofprediger, 10.12.1748 Dr. theol.
der Universität Helmstedt, 1750 Beichtvater des Herzogl. Hauses, Commissarius
für die Armenanstalten in Wolfenbüttel and für die Prüfung der Kandidaten der
Theologie, 22.5.1754 Wirkl. Konsistorialrat, 1755 Generalsuperintendent. Er
starb am 11.5.1758. Verheiratet war er seit 13.4.1728 mit Marie Sophie
Mackensen, gest. 11.9.1798, Tochter des fürstlichen Landfiscals Julius Philipp
Mackensen.
Von ihren 2 Söhnen und 3 Töchtern war Sophie Elisabeth
am 21.9.1729 geboren und seit dem 5.10.1745 mit dem Probst und Superintendenten
Heisen zu Salzdahlum verheiratet. 2 Söhne und 3 Töchter überlebten die Eltern.
Eine Schwester von Johann Georg, Agnes Dorothea, war
verheiratet mit dem Pastor Oesterreich zu Sickte, späteren
Generalsuperintendenten zu Holzminden.
Ein Bruder Friedrich Christoph, geb. 10.2.1697, wurde später
secretarius.
Eine Schwester ist Clara Elisabeth, die am 7.10.1717
mit dem Land- und Cammerfiscal Justus Michael Thomae "ehelich im Hause von Herrn
Pastor Abelmann copulieret worden" sind. Sie war am 6.4.1698 geboren und ist
vermutlioh nach 1747 gestorben.
Nachkommen von Cord Oldekop
Es folgt nun noch ein Rückblick auf die frühere Geschichte
der Familie Oldekop. Aus der Ehe des
Cord Oldekop mit Katharina Breyer oder
Breger entsprangen 13 Söhne und 14 Töchter (vgl. dazu andere
Angaben!), Erwähnenswert sind 3 Söhne:
-
Henning Oldekop
Geboren 6.4.1617, besuchte die Schulen in Hildesheim
und Osterode, war Ostern 1637 Hauslehrer, Ostern 1641 bis Michaelis 1642 zum
Studium der Theologie in Helmstedt, dann wieder Hauslehrer, 1644 Konrektor der
Schule zu Alfeld, 1646 Subkonrektor am Andraaneum in Hildesheim, 1647 Konrektor
und starb 2.3.1667. Verheiratet war er seit 3.10.1647 mit Ilse (Ilsabe) von
Hagen, die als Witwe noch am 17.1.1694 lebte.
-
Just Oldekop
Geboren am 16.3.1619, erwarb sich die Mittel zum
Lebensunterhalt und zu den späteren theologischen Studien durch Musikausübung
und -unterricht. 1638 bis 1642 war er in Hannover. In dieser Zeit war er 1½
Jahre Praefectus Chori Symphoniaci. Von 1642 an konnte er 1½ Jahre im Helmstedt
Theologie studieren, musste dann aber wieder Hauslehrer werden, um sich die
Mittel zur Beendigung seines Studiums zu erwerben. So konnte er von Ostern 1645
an noch 2 Jahre in Jena studieren. Von Februar 1642 an war er dann Subkonrektor
in Hildesheim. Am 1.7.1653 wurde er Konrektor und Kantor daselbst and im Februar
1661 Prediger zu Kirchberg und Ildehausen (Braunschweig). Am 19. Sonntag nach
Trinitatis 1664 wurde er Prediger an der Lambertikirche zu Hildesheim. Er starb
am 26.3.1673. Seit 13.6.1648 war er mit Ilsa Margaretha Körner, des vormaligen
Amtmanns Nikolaus Körner in Erxleben nachgelassener Tochter, verheiratet. Diese
verheiratete sich zum zweiten Mai am 13.7.1675 mit dem Pastor und
Superintendenten, späteren Konsistorialrat Henricus Schomburg zu Salzliebenhall.
-
Ludolph Wilhelm Oldekop
Seit
6.7.1690 war er Prediger zu Salzgitter (Salzliebenhall) im Hildesheimschen, 1693
zugleich Superintendent in den Ämtern Liebenburg und Vienenburg. Er starb 1695.
Verheiratet war er seit dem 18.11.1690 mit Margarethe Lewe Hinüberst (oder Leve
Hinüber) des Johann Konrad Hinüber, Kämmerer zu Hildesheim, Tochter.
Das vorgenannte Ehepaar hatte einen Sohn Johann Just oder Johannes
Justus Oldekop, der um 1691 zu Salzgitter geboren war. Er studierte Theologie und
unterschrieb am 27.11.1721 das Corpus doctrinae. Er war dann Pastor zu
Gadenstedt, Amt Peine, und starb dort 1748. Verheiratet war er mit Rebekka
Böttcher aus Gr. Lafferde, Amt Peine, die 1696 geboren und 1763 noch am Leben
war.
Sein Sohn Wilhelm Ernst Christian Oldekop, geb. 1730, wurde im Juli
1762 Pastor zu Gielde bei Schladen im Hildesheimschen, starb aber schon am
10.7.1772 am "faulen Typhus", den er sich beim Besuch von Kranken zugezogen
hatte und wurde in der Kirche zu Gielde bestattet. Seit 1762 war er mit Marie
Karoline Gersting, Tochter des Hoftischlers Georg Gottfried Gersting zu
Hannover, verheiratet, die am 25.11.1742 geboren war und am 5.6.1802 zu
Neudietendorf (Sachsen-Gotha) starb.
Das Ehepaar hatte 2 Töchter und 3 Söhne, darunter Friedrich
Christian Ludwig Oldekop, geboren am 19.5.1767. Er wurde in Braunschweig erzogen und
wurde dort Buchhändler. 1795 erwarb er in Oschatz (Königr. Sachsen) eine
Buchdruckerei und starb 1830. Seit 1798 war er verheiratet mit Johanne Juliane
Zöllner, die am 16.11.1779 geboren und Tochter des Orgelbaumeisters Zöllner in
Hubertusburg war. Sie führte nach dem Tode ihres Mannes das Geschäft mit ihren
Kindern fort and starb 1863. Das Ehepaar hatte 8 Kinder.
Von denen war Wilhelmine Gerhardine Oldekop am 9.10.1812 geboren
und
seit 1831 mit Fr. Liebe, Dr. theol. und Pfarrer in Schönfeld (Sachsen)
verheiratet. 1841 wurde dieser Superintendent in Döbeln, 1842 in Oschatz. Seit
1874 lebte er als emeritiererter Kirchenrat in Niederlöschnitz bei Kötschenbroda.
Johann Just Oldekop 1635-1685
Magister Henricus Oldekop hatte 5 Töchter und 5 Söhne. Unter
diesen war Johann Just in Hildesheim am 16.06.1635 geboren. Er besuchte die
Schulen in Hildesheim und Celle, studierte 1653 bis 1659 in Helmstedt und
Leipzig Theologie, wurde am 06.05.1659 Adjunkt an der Michaeliskirche zu Lüneburg
und bei der dortigen Ritterschule, nachher Professor am dortigen Gymnasium,
Dezember 1667 Superintendent zu Ebstorf, im Sommer 1670 Prediger an der Aegidienkirche zu Hannover, September 1674 Superintendent in Nienburg an der
Weser und starb am 20.03.1685. Seit 25.02.1663 mit des Ratsverwandten und
Gerichtsherrn Piepenburg zu Lüneburg, Anna Magdalena, geb. Damman oder Dammane
verheiratet. Das Ehepaar hatte 1 Tochter und 2 Söhne.

Friedrich Heinrich Oldekop
1665-1708
Friedrich Heinrich (Henrich) war geboren am 29.05.1665,
getauft am 1.6. in der Lambertikirche zu Hildesheim. Er studierte 1685 in Kiel,
dann in Helmstedt Theologie. 1690 war er Kollegiat des Klosters Riddagshausen (braunschweigisches
Priesterseminar), 20.12.1693 Prediger an der Lambertikirche zu Lüneburg, 1697
Prediger an der dortigen Johanniskirche, 1708 Prediger an der dortigen
Nikolaikirche, starb aber vor Antritt dieses Amtes am 10.9.1708. Verheiratet war
er
-
1695 mit Anna Juliane Collarius, Tochter der Generalsuperintendenten
Dr. phil. and Professors Balthazar Collarius zu Helmstedt. Sie starb unentbunden
bei der ersten Geburt am 23.08.1696.
-
1699 mit Margarete Birlr, Tochter des
Senators Albert Biele zu Lüneburg. Sie starb 31.01.1745.
Das Ehepaar hatte 4
Söhne.
Ein Sohn von Friedrich Heinrich, Georg Heinrich (Henrich),
geboren 16.04.1704, getauft 21.4., studierte 1723 bis 1726 Theologie in Leipzig,
Jena und Tübingen, war 16.4.1734 Prediger an der Nikolaikirche zu Lüneburg and
starb am 23.04.1742. Er war seit 1739 mit Sophie Friederike Schütz, der Tochter
des Pastors Otto Friedrich Schütz zu Lüneburg, verheiratet. Nach ihres Mannes
Tode heiratete sie 1746 der Sekretär and Assessor des Salzcomptoirs Johann Paul
Kraut zu Lüneburg. Sie starb 1750.

Barbara Elisabeth Oldekop
verh. Winkelmann
Eine Schwester von Friedrich Heinrich Barbara Elisabeth wurde am 13.10.1667 in der
Michaeliskirche zu Lüneburg getauft. Beim Tode ihres Vaters (Johann Just) 1685
war sie mit dem Rektor Bertram Oldekop verlobt, nachher mit einem gewissen, 1703
verstorbenen Winkelmann in Celle verheiratet and lebte dort als Witwe noch 1708.

Christian Friedrich
Oldekop 1741-1806
Der Sohn des Ehepaares Christian Friedrich, geboren am
28.10.1741 zu Lüneburg, wurde, nachdem sein Vater verstorben war and seine
Mutter sich wieder verheiratet hatte, im Hause seines Stiefvaters Johann Paul
Kraut erzogen. Von 1762 an studierte er in Göttingen Rechtswissenschaft, machte
am 02.04.1767 seinen Dr. jur., wurde dann Rechtsanwalt und am 24.1.1767 Senator zu
Lüneburg, dann Prätor, 28.9.1769 Syndikus, 12.05.1780 Protosyndikus, 07.03.178(5?)
Bürgermeister (nach der Stadtverfassung waren es deren drei !). Am 13.02.1806
trat er in den Ruhestand and starb am 27.3.1806. Er war seit dem 04.04.1771 mit
Magdalene Wilhelmine Nieper, Tochter des Protokonsuls Johann Nikolaus Nieper zu
Lüneburg, verheiratet, die am 11.01.1752 geboren war und am 27.04.1797 an der
Schwindsucht starb. Das Ehepaar hatte 2 Töchter and 3 Söhne:
-
Johann Just Oldekop
Geboren 20.05.1772, studierte er von 1791 bis
1795 in Göttingen Rechtswissenschaft, wurde am 10.12.1795 Hofgerichtsauditor
(eine Art Untersuchngsrichter; im Deutschen Reich war bis 1900 ein "Auditene"
ein Militärjustizbeamter), am 2.10.1797 Hofgerichtsassessor, am 5.4.1800
weltlicher Konsistorialrath zu Hannover unter westfälischer Herrschaft,
12.4.1810 bis 1814 Tribunalrichter and starb am 9.8.1811. Verheiratet war er
seit 13.3.1801 mit Margarete Friedrerike Kraut (Bzgl. der Familie Kraut siehe
Georg Henrich), der Tochter des Protosyndikus Dr. Otto Friedrich Kraut and
seiner Frau Sophie Elisabeth, geb. Schaeffer, geb. 30.3.1780, gest. 7.4.1856.
-
Friedrich Georg Oldekop
Geboren am 22.9.1773 zu Lüneburg,
studierte er von 1791 bis 1795 Rechtswissenschaft in Göttingen, wurde 1796 Amtsautditor zu Lüneburg, gab 1797 den Staatsdienst auf und wurde am 15.4. des
gleichen Jahres Senator zu Lüneburg. Er starb an 26.12.1803 im Hause seiner
Schwester in Ratzeburg an der Schwindsucht (wahrscheinlich Margarethe Sophie
Charlotte).
-
Georg Friedrich Wilhelm Oldekop
Geboren am 13.12.1790,
studierte er von 1809 bis 1812 in Göttingen Rechtswissenschaft. Am 4.11.1813
wurde er Lieutenant im 1. Osnabrücker Feldbataillon der Kurhannoverschen
Truppen. Am 9.7.1814 nahm er seinen Abschied. Am 25.7. wurde er Auditor bei der
Justizkanzlei zu Hannover, 3.12.1816 Justizrat and Mitglied der
Ständeversammlung, 01.03.1830 Kammerrat, 1.?.1854 Commandearkreuz des
Guelphenordens. Er starb am 31.05.1855 an der Brustwassersucht, Ursache dieser
gleichfalls Schwindsucht. Diese Seuche hat damals eine Reihe Mitglieder der
Familie erfasst! (Christian Friedrich, Friedrich Georg, Georg Wilhelm Friedrich)
Johann Just hatte 2 Töchter und 1 Sohn:

Georg Karl Theodor Oldekop geb. 1811
Georg Karl Theodor, das berühmte Mitglied der Familie und
Verfasser der Stammtafeln der Familie Oldekop. Geboren am 24.2.1811 studierte er
von 1830 bis 1833 Rechtswissenschaft in Göttingen und Berlin, am 21.2.1834 wurde
er Amtsauditor zu Syke, 25.07.1833 war er in Coppenbrügge, 08.04.1837 wurde er Amtsassessor zu Ricklingen bei Celle, am
09.01.1840 Hilfsarbeiter bei dem
Kriegsministerium zu Hannover. Von Oktober 1843 bis 1849 war er Sekretär des
Gewerbevereins für das vormalige Königreich Hannover, 29.07.1845 Kriegssekretär,
31.12.1850 Kriegsrat. Am 27.05.1853 erhielt er die IV. Klasse des Guelphenordens,
am 27.05.1860 das Ritterkreuz. Nach Einverleibung des Königsreichs Hannover in
die preussische Monarchie wurde er am 3.10.1866 dem Departement des Inneren
überwiesen, am 27.2.1867 Militärdepartementsrat; am 21.01.1868 erhielt er den
Roten Adlerorden III. Klasse und wurde am 29.6.1868 in die Landdrostei Hannover
versetzt. Am 18.1.1869 erhielt er die Schleife zum Roten Adlerorden III. Klasse.
Am 03.05.1869 wurde ihm der erbetene Abschied mit Pension und dem Charakter eines
Geh. Regierangsrats bewilligt. Im November 1869 wurde er Präsident des
Lokalvereins zur Pflege im Felde verwundeter and erkrankter Krieger, Am
30.05.1872 erhielt er den Kronenorden III. Klasse mit Rotem Kreuz. Im April 1873
wurde er Vicepräsident des Provinzialvereins zur Pflege im Felde verwundeter und
erkrankter Krieger, erhielt am 15.06.1873 die Kriegsgedenkmünze für
Nichtkombattanten; in gleichen Jahre wurde er Vicepräsident des Vereins für
Schiffbrüchige und im März 1874 Sekretär des Vaterländischen Frauensvereins. In
Göttingen gehörte er dem Corps "Hannovera" an and zwar 1½ Jahre, zugleich mit
Otto v. Bismarck-Schönhausen und stand auch noch im späteren Lebensalter in
freundschaftlichem Verhältnis zu dem deutschem Reichskanzler Fürst Bismarck.
Seit dem 16.09.1841 war er mit Marie Agnese Auguste Henriette Wächter
verheiratet, der Tochter des Forstrats Wächter and seiner Ehefrau Julie geb.
Siemens zu Hannover, geboren in Klaustal am 25.12.1815 und gestorben in
Kreuzlingen, Kanton Thurgau (Schweiz). Das Ehepaar hatte 5 Söhne:
-
Justus Georg Karl Oldekop
Geboren am 01.11.1842, verließ er 1861
das Lyzeum zu Hannover mit dem Zeugnis der Reife, trat Michaelis 1861 in das
dortige Polytechnikum ein, erkrankte aber dann an einem Brustleiden, zu dessen
Heilung er 1861 Lippspringe, 1862 Soden, 1862/63 Italien besuchte and am
30.04.1865 nach Honolulu (Sandwich-Inseln) ging. Auf der Rückreise von New York
nach Hamburg starb er an Bord des Dampfers Borssaia beim Eintritt in den Kanal
am 02.06.1866 und fand in den Wellen sein Grab.
-
Friedrich Julius Iwan Oldekop
Geboren am 3.10.1844 zu Hannover,
besuchte das dortige Lyzeum, war dann von April 1858 bis Mai 1859 Schiffsjunge
auf der Hamburger Bark "Harburg", Kapt. Graefenhain, Juli 1860 bis Mai 1863 war
er Midshipsman auf Rob. Green's (London) Schiffe "Windsor Castle", Juli 1863 bis
Mai 1864 Volontair-Lieutenant auf dem Schiffe "Lucie" (Kapt. Leprovost, Havre),
Mai 1865 freiwill. Matrose 2.Kl. in der preußischen Kriegsmarine, 24.06.1866
Seekadett, 27.8.1867 Unterlieutenant zur See, 31.08.1869 Lieutenant zur See,
kommandierte im Kriege 1870/71 das Kanonenboot "May", 24.07.1873 Capitain-Lieutenant, lebte noch 1935, 91 Jahre alt, zu Hannover.
-
Adalbert Ernst Henning Oldekop
Geboren am 24.07.1846, Schulausbildung in
Hannover und 1862/63 in Genf, September 1863 bis Juli 1864 auf Rob. Green's
(London) Schiff "Malabar", 1864 angehender Landwirt, 01.01.1867/1868 einjähriger
Freiwilliger im Ulanen-Regiment Nr.13, Ostern 1869 auf der Universität
Göttingen, September 1869 Vicewachtmeister, Ostern 1870 Universität Halle,
1870/71 als Vicewachtmeister im Ulanen-Regiment Nr. 13 im Krieg in Frankreich,
1871/72 Landwirt-Volontär in Holstein, 7.5.1872 kaufte er das adlige Gut
Grünhorst bei Eckernförde in Schleswig and verlegte seinen Wohnsitz dorthin.
Sein Sohn Iwan, geb. 8.2.1878, trat, am 02.04.1895 in die Kaiserliche
Marine ein und schied am 30.02.1931 als Admiral a.D. aus.
-
Dieser Sohn starb gleich nach der Geburt.
-
Otto Wilhelm August Theodor Justus Oldekop
Geboren am
16.02.1857 und erhielt seine Schulausbildang in Hannover. Im Kriege 1870-1871 war
er mit einer Abteilung des Hannoverschen freiwilligen Sanitätscorps kurze Zeit
in Frankreich (Kriegsdenkmünze für Nichtkombattanten), studierte dann Medizin
und zwar Ostern 1872 in Heidelberg, Michaelis 1872 bis Ostern 1874 in Tübingen,
Ostern 1874 in Bonn, Ostem 1875 in Strassburg.

Weitere Oldekops (nicht durch
Stammbaum erfasst)
Samuel Christian Oldekop, Prediger zu Breitenfeld in der Altmark,
hatte einen Sohn.
Friedrich Joachim Oldekop, geboren am 21.11.1731, bezog er 1750 die
Schule zu Neuhaldensleben, 1754 bis 1757 studierte er in Halle Theologie and
wurde 1763 Diakon in der Neustadt zu Salzwedel. Er erblindete and wurde 1795 am
grauen Star operiert (!). Am 23.09.1798 starb er. Verheiratet war er mit Anne
Dorothea Krauss. Der Ehe entstammten 2 Kinder.
Ein Sohn Johann Wilhelm Friedrich Oldekop war geboren am
02.08.1770 in
Salzwedel, wo er auch die Schule besuchte. 1780 studierte er in Halle Theologie
und Philosophie. 1793 wurde er Adjunkt seines Vaters in Salzwedel. Er errichtete
und leitete bis 1823 eine Schule für gebildete Mädchen (!) und unterrichtete
auch am dortigen Gymnasium. 1805 wurde er Pastor und Inspektor an der Katharinenschule in Salzwedel, 1809 Mitglied des Wahlkollegiums in Magdeburg,
1810 Vorsitzender des Distrikts- und Municipalrats, 1818 Vorsitzender der Synode
in Salzwedel, 1823 Superintendent, 1827 erhielt er den Roten Adlerorden 3.
Klaase, 1830 die Schleife dazu. 1836 wurde er Ehrenbürger von Salzwedel,
23.06.1839 Konsistorialrat. Am 27.8.1847 feierte er sein 50-jähriges
Dienstjubiläum und starb am 06.03.1850.
Ein Ururenkel von Johann W. Friedrich war Johann Heinrich
Ludwig Oldekop. Er war geboren zu Mittelrode am 28.08.1811 und diente von 1832 bis 1842
zu Stade in der Artillerie, dann war er 13 Jahre Gemeindediener in Gestorf und
1860 Gefangenenwärter zu Kalenberg, wo er am 27.8.1873 starb. Seit 14.8.1842 war
er mit Johanne Eleonore Jäger, Tochter des pensionierten Wachtmeister Jäger,
verheiratet. Die Witwe wohnte 1875 in Schulenburg.
Vizeadmiral z.D. Oldekop feierte laut eines Ausschnitts aus
dem Lüdenscheider Generalanzeiger vom 2.10.1935 am 3.10.1935 seinen 90.
Geburtstag. Am 03.11.1845 geboren, trat er am 01.05.1865 als Offiziersanwärter in
die Königlich-Preussische Marine ein. Im Jahre 1899 wurde er auf seinen Wunsch
zur Disposition gestellt, nachdem er in den letzten Jahren seiner Dienstzeit die
Stellung des Inspekteurs des Bildungswesens der Marine inne hatte. Er war damals
der älteste lebende Zeuge der deutschen Marine.
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