Die Bilder hat Siegfried Steirer aufgenommen.
Sigerls Bilderbuch zeigt
wunderbare Landschaftsaufnahmen.
Die beiden Bilder sind Aufnahmen von der Rotspitz (2067 m). Der Rotspitz ist der letzte (oder erste) Gipfel der
Dalfazer Wände im
Rofan-Gebirge. Man kann ihn von einer Seite ganz leicht besteigen.
An der D200 war das 70-300 VR. Die G1 war mit dem 45-200er
bestückt .
D200
D200 bearbeitet
G1
G1 bearbeitet
Die beiden Bilder entstanden bei gleicher Blende
und gleicher Belichtungszeit. Die Belichtung wurde manuell eingegeben. Ich
selber habe den Eindruck, dass beide Bilder unterbelichtet sind; der Himmel und
der Wald sind unnatürlich dunkel. Vielleicht wurde die Unterbelichtung gewählt,
damit der Schnee bei einer längeren Belichtungszeit nicht überbelichtet wurde.
Ich mache häufig Vergleichsaufnahmen mit verschiedenen Belichtungsstufen. Dann
kann man das beste Bild auswählen.
Bei einem Vergleich beider Bilder zeigt sich
zunächst schon, dass der Berggipfel bei der D 200 plastisch hervortritt, während
der Berggipfel bei der G1 flach wirkt, weil die Differenzierung von Hell-Dunkel
an der rechten Bergflanke fehlt. Ich weiß nicht, ob die Sonne in dem Moment der
Aufnahme verschwunden war oder ob diese fehlende Transparenz und Leuchtkraft von
der Kamera bewirkt wurde. Außerdem zeigt sich, dass die Schärfenebene bei der
Aufnahme der D 200 beim Gipfelkreuz liegt und bei der Aufnahme der G1 bei dem
Wald unterhalb des Berges.
Ich habe beide Bilder mit der Software Adobe
Photoshop CS2 bearbeitet, um aus diesen Bildern das herauszuholen, was darin
steckt. Grundsätzlich ist es so, dass Digitalaufnahmen von gehobenen Kameras
noch nicht fertig sind, sondern (wie der Fachbegriff heißt) nachträglich
"belichtet" werden müssen. Diese Regelung ermöglicht es Berufsfotografen,
Digitalbilder mit ihrer persönlichen Handschrift zu belichten. Das ist auch der
Grund dafür, dass Digitalbilder häufig noch nicht scharf sind, wenn sie aus der
Kamera kommen.
Die Aufnahme der G1 brachte schon nach wenigen
Bearbeitungsschritten ein sehr schönes Ergebnis. Das Bild ließ sich aufhellen,
und es ergab sich eine schöne Differenzierung der Farben an den Felsen und im
Wald. Die meisten Nadelbäume sind grün, und einige Felspartien durch Flechten
rotbraun. Allerdings zeigt sich an dem Bild auch, dass bei dieser
Bildbearbeitung, die wohl zu weit ging, schon Bildfehler auftraten. Wenn man den
Himmel rechts von dem rechten Felsen und auch den Himmel weiter rechts anseht,
dann erkennt man dunkle Stellen im Himmelsblau. Das liegt aber daran, dass ich
die Bildbearbeitung bei diesem unterbelichteten Bild zu sehr ausgereizt habe.
Bei einer weiteren Abdunkelung des Bildes wäre der Berg plastischer
herausgetreten, aber der Wald wäre dann so verdunkelt, dass die grüne Farbe der
Bäume verschwunden wäre.
Mit der Bildbearbeitung der Aufnahme der D 200
hatte ich Schwierigkeiten. Ich wollte ein ähnliches Bild wie bei der
bearbeiteten Aufnahme der G1 mit grünen Nadelbäumen und einer Differenzierung
des Waldes erreichen. Das ist mir nicht gelungen. Der Wald blieb braun und
unstrukturiert. Die Felsen wirken aber nach wie vor plastisch und haben Tiefe.
Durch die Bildbearbeitung sind bei dieser Aufnahme auch keine Bildabschattungen
am Himmel entstanden, wie wir das bei dem bearbeiteten Bild der G1 gesehen
haben.
Ich habe gestaunt, wie gut die Aufnahme der G1
ist. Im Vergleich zu der älteren D 200 ist es Panasonic gelungen, deren
Bildtechnik zu verbessern und Bilder zu schaffen, die in Farbe und Struktur sehr
differenziert und ansprechend sind. Nur bei einer Bildbearbeitung muss man
vorsichtig vorgehen, damit dadurch keine Bildfehler auftreten, wie das bei
diesem Bild der Fall ist.
M. Gäbler
Bei der D200 steht die Bilddichte von 300 x 300 dpi und bei der G1 steht nur
180 x 180 dpi.
Was hat das zu bedeuten?
Die Größe eines Digitalbildes
wird mit dem Begriff Pixel beschrieben. Ein "Pixel" (aus dem englischen Wort "picture
element", auf deutsch: "Bildelement" entstanden) bezeichnet die kleinste
Informationseinheit eines Bildes, eines Bildsensors und eines Monitors. Man kann
für Pixel auch das Wort "Bildpunkt" verwenden. Die Größe eines Digitalbildes
wird angegeben durch die Anzahl Bildpunkte je Zeile (horizontal) mal Anzahl
Bildpunkte je Spalte (vertikal). Das bedeutet also die Angabe 3872x2592 für die
D 200 und 4000x2248 für die G1 bei den Daten auf
http://gaebler.info/D200-G1.htm. Nun sind die
Bildpunkte auf dem Sensor zwar winzig aber scharf und auf dem Bildschirm, der
viel größer ist, viel größer und nicht so scharf; deshalb ist ein Bild, das aus
der Kamera auf den Bildschirm geladen wird, unscharf und muss entweder in der
Kamera oder in der Bildbearbeitungssoftware nachgeschärft werden.
Die Angabe der Größe eines Bildes sagt aber noch nichts aus über die
Bildqualität. Ich kann ein kleines Bild mit wenig Pixel in ein großes Bild mit
viel Pixel umrechnen lassen (=skalieren); aber dann wird die Bildqualität
keineswegs besser sein als die Bildqualität des kleinen Bildes. Die Bildqualität
steigt, je dichter die Pixel nebeneinander stehen. Je mehr Pixel in horizontaler
Linie auf einer Länge von 1 Inch (25,4 mm) stehen, um so besser ist die
Auflösung und umso schärfer ist das Bild. Beim Computer erreicht man das, indem
man eine hohe Auflösung des Computerbildes einstellt (über Start,
Systemsteuerung, Anzeige, Einstellungen, Bildschirmauflösung; dort schiebt man
den Regler nach rechts). So rücken die Pixel dichter zueinander, und das Bild
wird kleiner, zugleich aber schärfer. Die Bildqualität hat sich so verbessert.
Beim Druck geschieht das gleiche: möglichst viele Farbpunkte ("Dots") müssen
möglichst dicht beieinander stehen. Das wird definiert mit dem Kürzel ppi
(=Pixel pro inch=Pixel pro 25,4 cm). 72 ppi heißt also: Bei dem gedruckten Bild
befinden sich auf einer horizontalen Linie mit einer Länge von 25,4 cm nur 72
Farbpunkte - das gibt sicher ein schlechtes und sehr unscharfes Bild. Deshalb
sind 300 Farbpunkte nötig, also 300 ppi, um das gedruckte Bild sehenswert zu
machen.
Damit ist die Frage von Siegfried fast beantwortet. Es ist noch offen, wie es
kommt, dass das Bild der D200 beim Druck 300 dpi aufweist, während das Bild der
G1 beim Druck nur 150 dpi haben wird. Hiernach müßt Ihr Michael Rosemann fragen,
das ist sein Spezialgebiet. Ich vermute folgendes:
Der Bildsensor der D200 besitzt im Sensorformat 4:3
die Größe von 23,6x15,8 mm und hat 3872x2592 Pixel, ist also von der Fläche her
größer als der Bildsensor der G1 mit 17,3x13,0 mm im 4:3-Format mit 4000x3000
Pixeln, die aber auf dem kleineren Sensor auch eine geringere Größe haben.
Siegfried hat bei seinem Bild nicht den ganzen Bildsensor mit 4000x2248 Pixeln
genutzt, sondern nur einen waagerechten Streifen davon mit 4000x2248. Er hat
nämlich das Format 16x9 eingestellt und dabei 4000x52 Pixel auf dem Sensor nicht
belichtet, also verschenkt.
Wie ist das möglich? Das Format 16x9 ist doch viel größer als das Format 4:3!
Das sieht man bei den beiden Bildern oben. Dies ist jedoch ein optischer Irrtum.
Das größere Bild von 16x9 ergibt sich nur durch eine Vergrößerung des
4:3-Bildes, das obendrein durch einen nicht belichteten Streifens verkleinert
ist. Das Bild 16x9 ist also in Wirklichkeit kleiner als das Bild 4:3, hat zwar
dessen Breite, ist aber nicht so hoch. Das liegt daran, dass das Format des
Bildsensors der G1 hier 4:3 ist und nicht 16:9.
Im übrigen erleben wir täglich dasselbe beim Fernsehgucken. Fernsehsendungen wie
Tagesschau und heute kommen jetzt im 16:9 Format, werden aber als
Letterbox-Sendung (Briefschlitz-Sendung) aus dem 4:3 Bild, das über und
unter dem 16:9-Bild schwarze Streifen enthält, heraus vergrößert.
Grundsätzliche Informationen wo sich die Experten wunderbar streiten, weil sie
selbst nicht alles wissen: